Di 28.10.03 - Mi 26.11.03
ReisezeitOktober und November ist Hochsaison in Nepal. In der Nachmonsumzeit is die Bergsicht am klarsten. Anfang Oktober ist die Regenzeit möglicherweise noch nicht zu Ende. Ende November kann es bereits empfindlich kalt werden, selbst in Kathmandu. Während meines Aufenthaltes fielen nur an einem einzigen Nachmittag ein paar Regentropfen. In der Hochsaison sind leider auch die Touristenströme und Preise am höchsten. Dieses Jahr wurden diese allerdings wieder einmal neutralisiert durch die Aktivitäten der Maoisten.
GeldIn Nepal wird mit Rupies bezahlt. Ein USD entspricht ca. 75 Rs. Grössere Beträge, wie Flugpreise, Unterkunft, Exkursionen werden in USD ausgeschrieben und können auch damit bezahlt werden.
VerkehrsmittelIn Nepal ist man wahrscheinlich den grössten Teil seines Aufenthaltes zu Fuss unterwegs. Ungefähr 70% aller Siedlungen des Landes sind nicht ans Strassennetz angeschlossen. Dies ist einer der Gründe, weshalb Nepal zum Trekking Paradies erkoren wurde. Die Achttausender tragen natürlich einen grossen Anteil dazu bei.
Touristenbus, Taxi und Flugzeug sind zu Zeiten der maoistischen Aktivitäten dem öffentlichen Bus vorzuziehen. Nicht weil es die Maoisten auf letztere abgesehen haben, sondern eher wegen der zahlreichen militärischen und polizeilichen Kontrollstellen unterwegs. Die Reisenden öffentlicher Busse werden gewöhnlich akribischen Kontrollen unterzogen, während Touristenbusse vorbeigewinkt werden. Dies kann eine Reise um Stunden verlängern.
Das Flugzeug ist im Vergleich zu anderen Verkehrsmitteln nicht ganz günstig, auch nicht im Vergleich zu den europäischen Billiganbietern. Ein Flug zw. Kathmandu und Lukla kostet pro Weg 95 USD. Der atemberaubende Anflug auf Lukla ist mindestens 30 USD Wert, denn der gleichlange Flug nach Pokhara kostet gerade noch 65 USD.
Taxipreise sollten vorher ausgehandelt werden. Die halbstündige Fahrt vom Flughafen nach Thamel kostet zw. 200 und 250 Rs., während die einstündige Fahrt zw. Bhaktapur und Thamel genausoviel kostet. Der 3 stündige Morgenausflug von Pokhara Lakeside nach Sarangkot kostet ca. 500 Rs.
Touristenbusse zw. Kathmandu und Pokhara kosten zw. 250 Rs und 1000 Rs. je nach Konfort. Für 500 Rs fährt man angenehm.
Ein Ruderboot auf dem Pewa See kann man sich einen Tag lang für ca. 600 Rs mieten. Das heisst von morgens um 6 Uhr bis abends um die selbe Zeit.
Einen Tag auf einem der reissenden Himalayaflüsse im Schlauchboot kommt etwa auf 25 USD zu stehen (Vollpension).
Zürich - Frankfurt - Delhi - Kathmandu: ca. 27 Std. Flug mit Lufthansa, Air India und Indian Airlines (Reine Flugzeit ca. 13 Std.)
Kathmandu - Lukla: ca. 45 Min. Flug mit Yeti Airlines
Lukla - Phakding: ca. 3h zu Fuss
Phakding - Namche Bazaar: ca. 5h zu Fuss
Namche Bazaar - Tengpoche: ca. 5h zu Fuss
Tengpoche - Phortse: ca. 2h zu Fuss
Phortse - Thore: ca 3h zu Fuss
Thore - Gokyo: ca. 3.5h zu Fuss
Gokyo - Gokyo Ri: ca. 2h zu Fuss (Retour 45min)
Gokyo - Dole: ca. 4h zu Fuss
Dole - Kumjung - Namche Bazaar: ca. 4.5h zu Fuss
Namche Bazaar - Lukla: ca. 6h zu Fuss
Lukla - Kathmandu: ca. 45 Min. Flug mit Sita Air
Kathmandu - Pokhara: ca. 45 Min. Flug mit Cosmic Air
Pokhara - Baglung: ca. 2.5h im Privatbus
Baglung - Damside: ca. 10h reine Fahrzeit im Schlauchboot über drei Tage verteilt
Damside - Pokhara: ca. 5h im Privatbus
Pokhara - Kathmandu: ca. 6.5h im Touristenbus
Kathmandu - Bhaktapur: ca. 1h im Taxi / selbe Zeit zurück
Kathmandu - Delhi - Frankfurt - Zürich: ca. 27 Std. Flug mit Royal Nepal Airlines, Lufthansa und Swiss
Zur Basisausrüstung gehören ein paar gute Wanderschuhe, Fleeze, Wind-/Regenjacke, 1Liter Wasserflasche und ein guter 4 Jahreszeiten Schlafsack. Sämtliche Utensilien können vor Ort (Kathmandu oder Pokhara) gekauft werden, die Qualität lässt aber oft zu wünschen übrig. Temperaturunterschiede neutralisiert man am besten mit mehrlagiger Bekleidung. Es kann tagsüber auch in hohen Lagen sehr warm werden, in der Nacht ab 2500m Höhe bitterkalt. Die Unterkünfte unterwegs sind nicht isoliert. Im Zimmer kann die Temperatur je nach Höhe schnell einmal auf 0 Grad Celsius sinken. Wolldecken sind auf Verlangen in den meisten Fällen erhältlich. Deren Hygiene lässt oft zu wünschen übrig. Deshalb ist ein guter Schlafsack äusserst wichtig.
Wichtig ist die Anpassung des Körpers an die Höhenlage, besonders im Khumbu (Mount Everest). Man schläft auf Höhen bis zu 5000m und kann theoretisch in kurzer Zeit grosse Höhen überwinden. Es gilt die goldene Regel, pro Tag von einer Unterkunft zur nächsten nicht mehr als 300m Höhe zu überwinden und alle 1000m einen Tag zu unterbrechen. Auch soll man sich den Spruch 'Höher gehen, tiefer schlafen' merken. Ausserdem sollte man möglichst viel trinken, ca. 5l pro Tag, leichte Kost essen (Suppen, Teigwaren, Kartoffeln, wenig Fleisch). Alkohol deshydriert. Auch Sportler können vom Höhenkoller befallen werden, wenn sie sich nicht entsprechend vorbeugen. Die meisten Trekker halten sich an die Regeln, da viele ohnehin die einen oder anderen Symptome spüren, wie z.B. Schlaflosigkeit, Kopfschmerzen oder Appetitlosigkeit.
Ob man sich für Führer und/oder Träger entscheidet, ist jedem selbst überlassen. Unterwegs ist man selten allein. Die meisten Trekker benutzen die selbe Route. Wenn man sich erst unterwegs für Führer oder Träger entscheidet, wendet man sich am besten an die Teehausbesitzer.
Der Anflug auf Lukla ist spektakulär. Die kurze Piste ist in einem Steigungswinkel von 5-10% in den Hang hineingebaut. Die ersten zwei, drei Dörfer nach Lukla sind von schöner tibetischer Architektur. Bis zum Aufstieg nach Namche Bazaar wird der Fluss Dudh Kosi oftmals auf hohen Hängebrücken überquert. Namche Bazaar ist ein lebendiges Städtchen und ist wie eine Arena um den Markt (Bazaar) in einen Hang gebaut. Hier gibt's zum letzten Mal Capucchino und E-mails. Oberhalb des Städtchens hat man zum ersten mal Sicht auf die heilige Dreifaltigkeit: Everest, Nuptse, Lhotse. Ama Dablam im Vordergrund sieht jedoch gerade so spektakulär aus. Tengpoche ist auf einer Moräne gelegen und bietet eine optimale Sicht zum Mt. Everest und Ama Dablam. Nicht verpassen sollte man die Nachmittagszeremonie im Buddhistenkloster. Phortse ist an einem Hang gelegen, ideal für eine Nachmittagssiesta an der Sonne. Das Land wird hier intensiv kultiviert. Jeder Bauer grenzt seine paar Quadratmeter Land mit einer gewalitgen Steinmauer ab. Gokyo ist die letzte Siedlung im Tal. Hier oben bleiben die Temperaturen auch tagsüber beim Gefrierpunkt. Von Gokyo Ri aus hat man eine phantastische Rundsicht zu Makalu, Nuptse, Everest, Cho Oyu und zahlreichen anderen Gipfeln.
Dal Bhaat ist eine Linsenbrühe mit Reis und Gemüsecurry, das eigentliche Hauptgericht welches von den Einheimischen geliebt, von den Touristen aber eher verschmäht wird. Suppen und Tee sind auf dem Trek die wichtigste Nahrung. Currys schmecken eher mild und können anstelle von Reis auch mal mit Kartoffeln als Beilage bestellt werden. Yak Steaks schmecken ganz gut. Rindfleisch sollte man eher meiden.
In Kathmandu und Pokhara kriegt man beinahe alles, wobei ein Restaurant dem andern gleicht was Menuauswahl und Kochkunst betrifft.
Transportkosten wurden bereits erwähnt. Unterkünfte kosten zw. 3 und 10 USD in der tieferen bis mittleren Preisklasse. Eine Mahlzeit beläuft sich auf ca. 2-3 USD, eine grosse Flasche Bier kostet 2 USD. Pashmina Shawls kosten zw. 20 und 150 USD, je nach Qualität, die aber höchstens die Kenner ausmachen können . Eine 12 tägige Trekking Tour im Khumbu Gebiet kommt inklusive Flug, Führer und Träger, Unterkunft und Mahlzeiten auf ca. 550 USD zu stehen. Verhältnismässig teuer sind die Zutritte zu Hinduistischen Kultstätten. Der Zutritt in die Stadt Bhaktapur kostet 10 USD, Pashupatinath kommt auch auf ca. 3 USD zu stehen. Günstiger sind Budhistische Sehenswürdigkeiten.
ShoppingTrekkingutensilien sind praktisch alle vorhanden. Deren Preise sind tief. Die Qualität lässt aber oft zu wünschen übrig. Die meisten Produkte sind Fälschungen und werden in Nepal produziert.
Paschmina Shawls sind im Moment im Westen ganz Mode. Es gibt zahlreiche Shops in Pokhara und Kathmandu. Qualität und Echtheit dieser Produkte ist allerdings alles andere als garantiert.
Souvenirs gibt es zahlreiche. Meiner Meinung nach nichts Erwähnenswertes.
Unterkünfte
KathmanduKathmandu Guest House
Kann am Flughafen gebucht werden. Gratis Bus zum Hotel. Kostet 9 USD das Zimmer ohne Bad/WC. Zentral gelegen aber zu teuer.
Tibet Guest House
Zimmer mit TV, Bad/WC, tägliche Reinigung. Kostet 10 USD, ideales Preis-Leistungs Verhältnis.
Green Land Guest House
Zimmer mit Bad/WC kostet 4 USD. Grosser Garten mit Sitzplätzen. Freundliche, etwas unprofessionelle Führung.
Sämtliche Gasthäuser (im Package inbegriffen) kosten jeweils ca. 2 USD pro Zimmer
PhakadingKhumbu Travellers Lodge
Ok, Plumpsklo im Haus
Himalayan Lodge
Etwas konfortabler. Zahlreiche Travellers. Gute Yak Sizzlers. Normales WC im Haus.
Himalayan View Lodge
Ok, einige Zimmer mit Sicht auf Mt. Everest.
Namaste GH
Ok, Duschkabine wird nachmittags besonnt und somit aufgewärmt.
Namaste GH
Ok, Plumpsklo etwas weit weg.
Himalayan Lodge
Ok
Himalayan GH
Nicht sauber, Wolldecken mit Regelblutung
North Face Resort
Qualitativ am besten. Freundliche Führung, Besitzer sorgt sich für die Flugbestätigungen. Normales, sauberes WC im Haus.
Die Maoisten kämpfen für ein sozialistisch geführtes Nepal. Sie wollen mit Waffengewalt die Monarchie abschaffen. Sie werden unterstützt von der ländlichen ärmeren Bevölkerung und haben einen grossen Teil des Landes unter ihrer Kontrolle. Nach längerer Waffenruhe sind sie mit einigen Bombenanschlägen in Kathmandu und Pokhara Ende Sommer 2003 wieder in die Schlagzeilen getreten. Anscheinend haben sie durch diesen anfänglichen Bombenterror viele Sympathisanten verloren. Seither begnügen sie sich mit Anschlägen auf Persönlichkeiten in Militär- und Polizei-Kreisen. Sowie die Regierung sind auch sie indirekt abhängig vom Tourismus, da zu einem grossen Teil auch die ländliche Bevölkerung davon profitiert. Für den Reisenden sind die Maoisten eher ein unangenehmes Uebel als eine Gefahr. Wer auf sie trifft, hat Passiergeld zu bezahlen. Je nach Nationalität kann das mehr oder weniger sein. Ausserdem gibt es zahlreiche militärische Kontrollen unterwegs. Nächtliche Ausgangssperren werden zB. in Lukla verhängt.
RiverraftingNepals wilde Gewässer ziehen zahlreiche Wassersportler an. Die dreitägige Rafting Tour auf dem Kali Gandaki ist ideal für Einsteiger, oder solche die's mal erleben wollen. Angst vor dem Wasser darf man nicht haben. Der eine oder andere geht schon mal in einer Stromschnelle über Bord. Auch landschaftlich ist eine Flussfahrt sehr empfehlenswert. Wer nach drei Tagen nicht genug hat kann die zehntägige Sun Kosi Tour auf sich nehmen.
Nach Sonnenuntergang kann es an den Flüssen ab November ziemlich kalt werden. Ein guter Schlafsack und warme Kleidung ist angesagt.
Sehr geschäftige Stadt auf einem Hochplateau umgeben von nicht allzu hohen Bergen. Die Fortbewegung in den engen Gassen ist mühselig, da sich Fussgänger, Rickschas, Tiere, Autos und Motorräder auf engem Raum in die Quere kommen. Die Durbar Square ist interessant aber nicht umwerfend, von dort aus sollte man den Weg zu Fuss über die Hängebrücke zum Affentempel (Swayambhunath) unternehmen. Oben auf dem Tempelhügel hat man wohl die beste Sicht über die Stadt. Das Krematorium (Pashupatinath) am Bagmati Fluss sollte man sich nicht entgehen lassen. Bodhnath ist die grösste Stupa in Nepal und eine der grössten weltweit. Abends bei Sonnenuntergang treffen sich die Exiltibeter und marschieren im Uhrzeigersinn, die Gebetsmühlen schwingend um den Buddha.
PokharaDie Stadt liegt an einem See unter dem Stadtberg Sarangkot von wo man eine herrliche Aussicht auf die Annapurna Kette hat mit dem Fischschwanz (Machhapuchare) im Vordergrund. Lakeside, der Stadtteil am See ist zwar sehr touristisch aber trotzdem nicht allzu geschäftig. Man ist hier, um zu geniessen und sich von der Wanderung zu erholen. Empfehlenswert ist es, sich für einen Tag ein Ruderboot zu mieten und mal den ganzen See durch zu paddeln. Der Aufstieg nach Sarangkot daurert gute zwei Stunden. Für den Sonnenaufgang ist jedoch das Taxi der Wanderung vorzuziehen. Gegen Sonnenuntergang kann man den Hügel am gegenüberliegenden Ufer des Pewa Sees besteigen. Von der Friedenspagoda aus hat man Sicht über die Stadt zum Annapurna Massiv.
BhaktapurDie Stadt ist ein mittelalterliches Juwel. Nicht nur die Gebäude, das ganze Leben in dieser Stadt hat einen Hauch von Mittelalter. Zwei Nächte sollte man sich hier gönnen. Die Wanderung nach Changu Narayan ist nicht wegen des Tempels empfehlenswert sondern eher um das Landleben im Kathmandu Tal etwas näher kennen zu lernen.