Sa 02.09.17 - Fr 15.09.17
ReisezeitAnfang September sind die Temperaturen nach wie vor sommerlich hoch, im afrikanischen Grabenbruch, zwischen See Genezareth und Totem Meer beinahe unerträglich. Bei über 40 Grad Celsius haben die römischen Ruinen und christlichen Gedenkstätten nicht mehr die gleiche Anziehungskraft. Abends nach Sonnenuntergang fallen die Temperaturen in Jerusalem, am Mittelmeer und Nazareth auf angenehme 20 Grad Celsius zurück. Touristen sind trotzdem zahlreich. Diese richten sich weniger nach dem meteorologischen als vielmehr nach dem politischen Klima aus.
VerkehrsmittelTurkish Airlines bedient Tel Aviv mit mehreren täglichen Flügen. Der Service lässt nicht zu wünschen übrig. Vom Flughafen Ben Gurion fahren Sammeltaxis rund um die Uhr nach Tel Aviv und Jerusalem und bringen die Gäste direkt zur gewünschten Adresse, was die Reisezeit je nach Anzahl Fahrgäste und Destination beachtlich verlängern kann. Autos können sehr günstig gemietet werden. Die Strassen sind in Ordnung. Nazareth ist für den nicht an enge, steile Gassen gewohnten Automobilisten eher eine Zumutung. Navigationsgeräte leisten gute Dienste. Ortsangaben sind meistens auf Hebräisch oder Arabisch beschriftet, wenn überhaupt.
ReiserouteZürich - Istanbul - Tel Aviv: ca. 8 Std (4h Aufenthalt in Istanbul). Flug mit Turkish Airlines
Tel Aviv - Jerusalem: ca. 1.5h mit Sammeltaxi nachts um 3 Uhr
Jerusalem - Grenzübergang Bethlehem: ca. 20min Bus
Grenzübergang Bethlehem - Bethlehem: ca. 15min Taxi
Bethlehem - Kloster Mar Saba - Jericho - Grenzübergang Jerusalem: ca. 4 Std. Taxi
Grenzübergang Jerusalem - Jerusalem: ca. 20min Bus
Jerusalem - Caesarea - Haifa: ca. 4h Mietwagen
Haifa - Akko - Haifa: ca. 4h Mietwagen
Haifa - Berg Gilboa - Bet Sche'an - Tiberias - Nazareth: ca. 8h Mietwagen
Nazareth - Kafar Kanna - Magdala - Ginosar - Kapernaum - Safed - Nimrod Burg - (Golan Höhen) - Zivan Kreuzung - Gadot Kreuzung - Nazareth: ca. 8h Mietwagen
Nazareth - En Gedi - Masada: ca. 8h Mietwagen
Masada - En Boqeq - Masada: ca. 2h Mietwagen
Masada - En Boqeq - Dead Sea Works - En Boqeq: ca. 4h Mietwagen
En Boqeq - Jerusalem: ca. 2.5h Mietwagen
Jerusalem - Tel Aviv (Busstation): ca. 1.5h Sherut
Tel Aviv (Busstation) - Tel Aviv (Hotel): ca. 15min Taxi
Tel Aviv (Hotel) - Tel Aviv (Bahnstation): ca. 20min Bus
Tel Aviv (Bahnstation) - Tel Aviv (Flughafen): ca. 30min Taxi
Die Israeli starten mit einem üppigen Frühstück in den Tag. Brot, Butter, Konfitüre und hartgekochte Eier spielen auch eine Rolle. Wichtiger sind Salate, Oliven, Humus, Feta und weitere Frischkäse-Sorten sowie Quark und Joghurts. Dazu gehört auch in Essig eingelegter Fisch und Thon. Tagsüber und Abends ziehen die meisten die schnelle Küche vor. An der Theke wird bestellt und bezahlt, ob italienisch oder orientalisch. Die Speise wird an den Tisch gebracht. Falafel schmecken herrlich und sind nicht so trocken wie bei uns. Salat kann man sich selber dazu nehmen. Beliebt sind auch Schawarma. Sie werden ähnlich zubereitet wie Döner Kebab. Das Fleisch ist allerdings unverarbeitet. Eisdielen gibt es in Jerusalem und Tel Aviv zahlreiche. Getrunken wird vor allem Bier, wenn's um Alkoholisches geht.
KostenFür ca. 60 USD übernachteten wir im günstigsten Hotel. Das Zimmer im 5-sterne Hotel Crowne Plaza in En Boqeq kostete 170 USD, Frühstück nicht inbegriffen. Schawarma oder Falafel kosten 10 - 15 CHF die Portion. Ein Bier kommt zwischen 7 und 10 USD zu stehen, wobei der Unterschied zwischen grossem und kleinem Bier sehr gering ist. Für ein Abendessen im bedienten Restaurant zu zweit legt man sehr schnell 100 USD und mehr auf den Tisch. Zahlreiche Sehenswürdigkeiten, wie z.B. Klagemauer, Felsendom, Grabeskirche, Holocaust Museen sind kostenfrei. Der Eintritt in die Parks von En Gedi oder die Ruinen von Masada kommen auf etwas mehr als 10 USD zu stehen. Die Taxifahrt von der Grenze nach Bethlehem kostete ca. 10 USD. Die Taximiete für einen halben Tag Kloster Mar Saba und Jericho kostete 60 USD (nach Kompromiss wegen angeblichem Missverständnis). Für die Taxifahrt von Tel Aviv zum Flughafen muss man mit ca. 50 USD rechnen.
LeuteDie jüdische Bevölkerung Israels setzt sich zusammen aus verschiedensten Volksgruppen. Viele sind zugewandert. Die arabischstämmige Bevölkerung ist ausserhalb von palästinensischen Gebieten vor allem in Nazareth und dessen Umgebung gut vertreten. Orthodoxe Juden sind in Jerusalem zahlreich, in Tel Aviv eher selten anzutreffen. Auffällig sind junge Väter und Mütter mit Kinderschar, die jüngsten beiden im Doppelkinderwagen. Israeli sind gegenüber Touristen offen und freundlich. In Palästina spielt der Handel eine grosse Rolle. Touristen bringen Geld. Bei einem Deal muss man rechtzeitig klarstellen, welche Leistungen wieviel kosten, sonst kann es zu unangenehmen Auseinandersetzungen kommen.
SicherheitIn Jerusalem werden Tempelberg und Klagemauer gut bewacht. Das Mitführen von jüdischen Symbolen (Kippa) zum Tempelberg ist untersagt, wird auch nicht im Gepäck geduldet. Polizei und Armee sind überall präsent. Die Ausreise aus Israel in palästinensische Gebiete wird nicht kontrolliert. Bei der Einreise gibt es Stichproben. In Städten wie Tel Aviv, Haifa oder Nazareth kriegt man kaum Militär oder Polizei zu Gesicht.
Unterkünfte
JerusalemHotel Palatin
Im Stadtzentrum gelegen, ca. 15 Gehminuten zur Altstadt entfernt. Ueppiges israelisches Frühstückbuffet. Sehr preiswert.
Eden Hotel
Ca. 20 Gehminuten von den Restaurants entfernt. Parkmöglichkeit vorhanden aber eng. Ansonsten ganz Ok, ruhig und preiswert.
Rosana Guest House
Zentral gelegen. Saubere grosse Zimmer. Frühstück und Sitzplatz auf der Veranda. Sehr freundlicher und unterhaltsamer Besitzer. Familiär. Bezahlparkplatz in der Nähe
Masada Hostel
Kasernenartig. Riesige Zimmer. Swimming Pool. Enormes israelisches Frühstückbuffet. Grosser Parkplatz. Abends kein Catering. Nächste Verpflegungsgelegenheit ca. 30 Autominuten entfernt.
Crowne Plaza Hotel
Grosszügiges Zimmer im 12. Stock mit Blick auf's tote Meer. Veranda. Direkt am Strand. Pool. Restaurants. Frühstück nicht inbegriffen. Parkplätze nicht allzu zahlreich. Preis-Leistungs-Verhältnis stimmt.
Galileo Hotel
Zentral gelegen. Kleine Zimmer. Laute Klimaanlage. Alles in allem Ok.
Orte
Jerusalem
Ungefähr eine Million Einwohner leben auf einer Vielzahl von Hügeln. Mittelpunkt ist die vollständig von Mauern umgebene Altstadt. Diese beherbergt einige Sehenswürdigkeiten. Versteckt im Gassengewirr steht die Grabeskirche. Ein Labyrinth mit verschiedenen Altären und Gebetsnischen. Gläubige knien, beten, berühren und küssen heilige Reliquien. In hinduistischen und buddhistischen Tempeln geht es ähnlich zu und her. Etwas mehr Ordnung herrscht an der Klagemauer. Im Gegensatz zur Grabeskirche passieren wir hier Sicherheitskontrollen, übrigens auch beim Betreten des Tempelbergs. Die gewaltige Mauer ist gebaut aus grossen Steinquadern. Männer und Frauen klagen getrennt. Die Oeffnungszeiten des Tempelberges sind willkürlich. Weshalb er am Montag für Touristen geschlossen blieb, war unklar. Der Felsendom mit seiner goldenen Kuppel ist mit Recht, das beliebteste Fotosujet. Oestlich des Tempelberges befindet sich der Oelberg. Vom Aussichtspunkt über dem Stadtfriedhof hat man Ueberblick über die ganze Stadt. Im Garten Gethsemane stehen möglicherweise dieselben Olivenbäume, welche schon zur Zeit Jesu dort waren. Yad Vashem ist ein Holocaust Museum mit unzähligen Ausstellungsobjekten, gut erreichbar mit dem Tram. Abends ist vor allem in der Neustadt recht was los. An einigen Gassen in der Nähe der Jaffa Road zwischen den Stationen Jaffa Center und City Hall reiht sich eine Bar an die nächste.
Bethlehem, Kloster Mar Saba und Jericho
Den Grenzübergang zwischen Jerusalem und Bethlehem mussten wir zu Fuss passieren. Auf der palästinensischen Seite werden die Touristen von Taxifahrern in Empfang genommen. Oeffentliche Verkehrsmittel stehen da keine. Die Geburtskirche in Bethlehem ist ziemlich schlicht. Um hinein zu gelangen, passieren wir einen etwa 1.5m niedrigen Eingang. Die Krippe befindet sich in einer Grotte. Zu sehen sind ein paar Reliquien. Ein Silberstern markiert die Stelle wo Jesus geboren wurde. Jeder Besucher darf für einen Moment niederknien und den Stern berühren. Ansonsten ist Bethlehem eine typische muslimische Stadt mit Moscheen und einem belebten Markt. An einer Ausfallstrasse befinden sich Mauerbilder des britischen Graffiti-Künstlers Bansky. Das Kloster Mar Saba befindet sich in der Wüste nicht weit von Bethlehem entfernt in einem Wadi. Die griechisch-orthodoxe Festung kann nur von Männern besucht werden. Die vorwiegend osteuropäischen Klosterbrüder sind freundlich und zeigen ihr Zuhause gerne. Trinkgeld oder Opfergaben lehnen sie strikt ab. Jericho liegt tief unter der Meeresoberfläche auf der Höhe des Toten Meeres. Von Alt Jericho ist ausser ein paar Ruinen nicht mehr viel zu sehen. Interessanter sind die Ausgrabungen des Hisham Palastes bestehend aus einem Mosaik in einer Badehalle, verschiedener Säulen und weiterer Relikte. Ausserdem steht irgendwo der Baum des Zachäus. Sollte angeblich mehr als 2000 Jahre alt sein.
Caesarea
Südlich von Haifa liegt Caesarea. Die römische Stätte besteht aus einem Amphitheater und einem römischen Theater neben weiteren verfallenen Bauwerken. Das römische Theater wurde nachgebaut und ist mit einer modernen Bühne mit Licht- und Tonanlage ausgestattet. Nicht berauschend das Ganze.
Haifa
Die Aussicht von der Oberstadt über die Bucht ist fantastisch. Leider war der Zugang zu den Bahai Gärten geschlossen. Interessant ist die Höhle des Elija, zu erreichen über einen Fussweg vom Karmeliterkloster Stella Maris hinunter zur Talstation der Seilbahn. Abends ist in Haifa nicht viel los. Einzig in der deutschen Kolonie an der Ben-Gurion Ave gibt es ein paar Restaurants. An der Masada Street ist hier und dort eine alternative Beiz anzutreffen. Hungrige werden dort allerdings nicht satt.
Akko
Die alte Hafenstadt liegt nördlich von Haifa. Die Altstadt ist ein Gewirr von Gassen umgeben von einer Stadt- und Seemauer. In den Gassen befindet sich ein Markt und einige Moscheen. Interessant ist der Tempelrittertunnel, welcher 350m lang ist und für ein paar Schekel begangen werden kann.
Bet She'an
In der Tiefebene nicht weit vom See Genezareth liegt eine interessante römische Stätte. Die Anlage ist gut erhalten. Säulenreihen, Gesellschafts-Klos, ein gut erhaltenes Theater, ein Hügel mit Aussicht. Sehr interessant. Wenn bloss die Bruthitze nicht wäre.
Tiberias
Die Stadt liegt an den Hängen des See Genezareth. Der See ist an wenigen Stellen öffentlich zugänglich. An freien Tagen tummeln sich vor allem Wasserscooter-Rowdies darin. Sehenswert ist allenfalls die Kirche St.Peter.
Nazareth
Nazareth ist ähnlich wie Jerusalem auf verschiedene Hügel gebaut. Die Altstadt liegt in einem Talkessel mit steilen bebauten Flanken. Zentraler Punkt ist die Verkündigungskirche. Der riesige Betonbau neueren Datums bietet Hundertschaften von Gläubigen Platz. Interessant sind die zahlreichen Mariengemälde, welche von Künstlern aus verschiedensten Ländern und Kulturen gespendet wurden. Abends besucht man die Restaurants an der Church Square zwischen griechisch orthodoxer Verkündigungskirche und Marienbrunnen. Nazareth sei bekannt für die spezielle, sogenannte Fusionsküche. Meine Begeisterung hielt sich in Grenzen.
Kafr Kana, Magdala, Ginosar, Kapernaum
Jesus hat an verschiedenen Orten um Nazareth und dem See Genezareth gewirkt. An mehreren Stellen wurden in jüngerer Zeit (20. Jahrhundert) Kirchen und Gedenkstätten errichtet. Viele dieser Bauwerke wirken eher funktional als ästhetisch. In Kafr Kana hat er Wasser zu Wein verwandelt. Da werden den Touristen Tonkrüge und Wein angeboten. Magdala ist eine archäologische Stätte mit Ausgrabungen, die man nicht unbedingt gesehen haben muss. In Ginosar ist ein uraltes Fischerboot in einem modernen Museum ausgestellt. Kapernaum wird beinahe überrannt von Touristen. In diesem Dorf am See sollte Jesus längere Zeit gelebt haben. Die Kirche ist modern, bestehend aus viel Beton. Oberhalb Kapernaum soll Jesus die Bergpredigt gehalten haben. Das Gelände war geschlossen über die Mittagszeit als wir zugegen waren.
Safed
Die Stadt ist auf einen Hügel gebaut. Sie ist das Zentrum der Kabbala (jüdische Mystik). Am Sabbat sind die Strassen beinahe leer. Anzutreffen sind bloss orthodox gekleidete Bewohner, welche durch die malerischen Gassen schlendern. Sämtliche Geschäfte und Galerien sind geschlossen.
Golan Höhen
Die Route 99 führt im Norden zum Skigebiet Hermon. Ueberall wird Werbung für Apres Ski gemacht bei Temperaturen um die 40 Grad Celsius. Die Nimrodburg, eine Kreuzritterfestung, sieht man schon von Weitem. Kurz vor Mas'ada erscheint der mächtige Berg Hermon. Der 2814m hohe Gipfel gehört zu Syrien, erkenntlich an den Antennen. Die Strasse ist gut ausgebaut, sehr kurvenreich und führt Bergflanken entlang hoch auf eine Hochebene, welche kurz nach Mas'ada erreicht wird. Hier werden Weinreben, aber auch Aepfel und anderes Obst angebaut. Die Sicht reicht weit nach Syrien. Vor der Ein Zivan Kreuzung gibt es einen Aussichtspunkt mit Blick auf die Grenzinfrastruktur, welche von der UNO kontrolliert wird. Die Strasse führt von dort wieder westwärts ins Tal des Jordan.
En Gedi
Das Tote Meer erstreckt sich über ca. 80km. Am südlichen Ende des grossen Gewässers resp. etwa in der Mitte des sogenannten Meeres befindet sich En Gedi. Da das Meer schon etwa 20 Höhenmeter gesunken ist, liegen die ursprünglichen Badeanlagen schon ziemlich weit vom Ufer entfernt. Besuchenswert sind hier vor allem die zwei Wadis. In den Wasserfällen des Wadi David, lässt sich ein erfrischendes Bad nehmen. Das Wasser ist hier auch während der heissen Sommermonate erfrischend kühl. Unbedingt Badezeug mitnehmen. Die Hänge über dem Canyon können bestiegen werden. Die Hitze ist aber beinahe unerträglich. Wer Glück hat, trifft in den Anlagen von En Gedi auf Steinbockherden. Der Besuch eines Wadis, nimmt einen knappen halben Tag in Anspruch. Für Wadi Arugot reichte die Zeit nicht mehr.
Masada
Zwischen den beiden Meeresteilen, nämlich dem Toten Meer und den südlichen Lagunen liegt das Hochplateau von Masada, einer Ruinenstadt, welche von Herodes erbaut und schliesslich von den Römern belagert und eingenommen wurde. Unter dem Plateau befindet sich ein Hotelkomplex und die Talstation einer Seilbahn, welche die Besucher hochbringt. Der Fussmarsch vor Tagesanbruch über den sogenannten Snake Trail ist unbedingt zu empfehlen. Bei 28 Grad Celsius, zur kühlsten Tageszeit erreichen wir nach einer Stunde Marschzeit die Festung. Der Sonnenaufgang über dem Toten Meer ist fantastisch. Vor uns, das Jordantal mit dem Salzgewässer und auf den anderen drei Seiten die rot eingefärbten Flanken zahlreicher Canyons.
En Boqeq und südliche Lagunen des Toten Meeres
En Boqueq ist eine Retortenstadt mit zahlreichen Hotelanlagen. Die Südlichen Lagunen des toten Meeres behalten ihren Wasserstand auf ursprünglicher Höhe, so ist auch der Zugang zum Wasser kurz. Einige Hotels, wie z.B. das Crowne Plaza haben direkten Meeranstoss. Das Baden in der Salzbrühe ist speziell. Bei 36 Grad Wassertemperatur und 40 Grad Aussentemperatur fühlt man sich ziemlich träge. Man treibt auf der Oberfläche, wie ein Flaschenkorken. Das salz- und mineralienhaltige Wasser darf weder in den Mund noch mit dem Auge in Berührung kommen. Die Anlage wird von Bademeistern überwacht. Jeder Spritzer wird geahndet. Kindern ist das Baden nicht erlaubt. Nach dem Bad duscht man sich gründlich ab. Weiter südlich von En Boqeq finden sich einige tolle Fotomotive. Die Salzlagunen sind hier weiss bis türkis. Irgendwo steht ein Fels, die sogenannte Frau des Lot. Man könnte die Felsen besteigen. Die Temperatur von über 40 Grad erlaubt nur ein kurzes Verlassen des Autos. Ein weiteres Fotomotiv, welches man sich nicht entgehen lassen sollte, sind die Fabrikanlagen der Dead Sea Works. Sie sehen aus wie eine Planetenstation im Krieg der Sterne.
Tel Aviv und Jaffa
Eine langgezogene, moderne Stadt am Mittelmeer. Im Süden liegt Jaffa. Die Altstadt mit ihrem Leuchtturm und den Minaretten ist gut erhalten und unbedingt sehenswert. Der Strand Tel Avivs ist mehrere Kilometer lang. Er wird von zahlreichen Surfern, Ballspielern, Badenden und Sonnenanbetern bevölkert. Abends füllen sich die Kneipen in der Innenstadt. Ein Treffpunkt ist die Kreuzung Allenby und King George Street, wo der Carmel Markt beginnt. Sehenswert sind die zahlreichen im Bauhaus Stil errichteten Gebäude, von denen leider viele im Verfall stehen. Ebenfalls besuchenswert ist der Carmel Markt. Die Grosse Synagoge ist ein architektonisches Verbrechen. Interessant ist das Leben am Rotschild Boulevard. Im Gegensatz zu Jerusalem gibt es hier sehr wenige orthodox gekleidete Männer. Polizei und Armee sind praktisch nicht vorhanden. Ausser, dass ab und zu Kampfhelikopter über den Strand fliegen, würde man nicht meinen, man befinde sich in einem Konfliktgebiet.