Ethiopia 2020

Kurzinfo

Reisedaten

Fr 06.03.20 - Do 19.03.20

Reisezeit

Erstmal vorweg: Das Corona-Virus hatte die Welt während dieser Zeit im Griff. Immer mehr Länder verweigerten die Einreise. Nach Notstand-Erklärung der Schweiz und Rückruf aller Auslandaufenthalter brachen wir unsere Reise ab. Den Badeaufenthalt auf den Seychellen mussten wir komplett streichen, zumal Schweizer dort nicht mehr einreisen durften.
Die Temperaturen bewegten sich zwischen angenehmen 25 und 30 Grad tagsüber. Nachts war es frisch. Schliesslich ist Aethiopien ein hoch gelegenes Land. Addis Abeba liegt über 2000m, die anderen besuchten Orte im Norden ebenfalls. Touristen gab es nur wenige. Am meisten besucht war Lalibela. Im Süden begegnete man wegen der Corona-Krise fast keinen Ausländern mehr.

Verkehrsmittel

Ethiopian Airlines verfügt über eine moderne Flotte. Die Langstrecken werden vorwiegend von Airbus 350-900 Maschinen bedient. In der Kurzstrecke operiern Propellermaschinen von Bombardier (DHC-8). Flüge nach Äthiopien bieten sich über Wien, Frankfurt oder Rom an. Vorwärts kommt man im Land am besten via Luftweg, zumal die Tektonik sehr bergig ist und die Strassen nicht im besten Zustand. Nichtsdestotrotz haben wir eine 8-stündige Busfahrt von Bahir Dar nach Addis (die Äthiopier lassen das Abeba weg) in Kauf genommen. Die Reise ist in den einigermassen modernen Überlandbussen ganz angenehm. Sanitäre Anlagen in den Zwischenstopps sind allerdings ein Graus. Am Besten erleichtert man sich bei einem Zwischenstopp draussen im Feld. Den Süden bereisten wir mit Privatfahrzeug und Chauffeur. Ein Allradfahrzeug dient seinen Zwecken. Esel- und Ziegen-Herden nutzen die Strassen als gehörten sie ihnen und provozieren immer wieder Ausweichmanöver. Ausser in Addis gibt es keine Taxis. Ersatzgerät ist das dreirädrige Motorrad, in Thailand Tuk-Tuk genannt, in Äthiopien Bajaj.

Reiseroute

Zürich - Wien - Addis Abeba: ca. 9h (1h Aufenthalt in Wien) Flug mit Austrian Airlines und Ethiopian Airways
Addis Abeba (Airport) - Addis Abeba (Hotel): ca. 10min mit Hotelshuttle
Stadtrundfahrt: Bole - Entoto - Mercato - Menelik Mausoleum - Bole: ca. 4h Privatfahrzeug mit Chauffeur
Addis Abeba - Lalibela: ca. 1h Flug mit Ethiopian Airlines
Lalibela Airport - Lalibela: ca. 30min Minibus
Lalibela - Lalibela Airport: ca. 30min Minibus
Lalibela - Gondar: ca. 30min Flug mit Ethiopian Airlines
Gondar Airport - Gondar: ca. 30min Taxi (Fahrer mit Privatfahrzeug)
Gondar - Bahar Dar: ca. 3h Privatfahrzeug mit Chauffeur
Bahar Dar - Tis Issat (Wasserfälle des Blauen Nil): ca. 1.5h Privatfahrzeug mit Chauffeur
Tis Issat - Bahar Dar: ca. 1.5h Privatfahrzeug mit Chauffeur
Bahar Dar - Nilausfluss - Zeghie Halbinsel: ca. 1.5h mit gechartertem Boot
Zeghie Halbinsel - Bahar Dar: ca. 1h mit gechartertem Boot
Bahar Dar (Hotel) - Bahar Dar (Busstation): ca. 5min mit Bajaj
Bahar Dar - Addis Abeba: ca. 8h mit Abay Bus
Addis Abeba (Busstation) - Addis Abeba (Hotel): ca. 30min mit Taxi
Addis Abeba - Nojo - Lake Koka - Abiyata Shala National Park - Shashemene: ca. 8h Privatfahrzeug mit Chauffeur
Shashemene - Awassa - Sodo - Dorze - Arba Minch: ca. 8h Privatfahrzeug mit Chauffeur
Arba Minch - Konso - Arba Minch - Sodo - Awassa: ca. 10h Privatfahrzeug mit Chauffeur
Awassa - Addis Abeba: ca. 5h Privatfahrzeug mit Chauffeur
Addis Abeba (Hotel) - Addis Abeba (Airport): ca. 10min mit Hotelshuttle
Addis Abeba - Frankfurt - Zürich: ca. 11h (3h Aufenthalt in Frankfurt) Flug mit Ethiopian Airways und Swiss

Essen und Getränke

Empfangen wird der Gast im traditionellen Gästehaus mit einer Tasse Kaffee. Dabei setzt man sich um die Feuerstelle, auf der der tönerne Kaffeekrug aufgeheizt wird. Daneben wird Myrrhe verbrannt, welches die Mücken vertreibt und einen angenehmen Geruch verbreitet. Ansonsten sind Gerichte mit Injera beliebt, einem dünnen Sauerteigfladen aus dem Getreide Teff. Angerichtet werden sie mit wenig Fleisch, verschiedenen (Curry-)Saucen mit Gemüse, Reis und Kichererbsen. Eine Besonderheit ist ein Fladen, welcher aus den Blättern der falschen Banane erzeugt wird und wie Brot schmeckt. Diesen konnten wir beim Stamm der Dorze kosten. Von den verschiedenen lokalen Bier-Sorten schmeckte Habesha am besten.

Kosten

Günstig sind Speisen und Getränke. Für 10 USD kriegt man im Restaurant ein anständiges Gericht inklusive 1-2 Süss-Getränke oder Bier. Für die Übernachtungen bezahlten wir zwischen 20 und 80 USD. Ein Inlandflug kostet pro Weg zwischen 80 und 120 USD. Taxi in Addis Abeba: ca. 10 USD. Die 8-stündige Busfahrt von Bahir Dar nach Addis kam auf 13 USD zu stehen. Verhältnismässig teuer sind Sehenswürdigkeiten: so kostet der Eintritt in die Felsenkirchen in Lalibela 50 USD pro Person. Man kann ihn dann ganze 5 Tage lang benutzen. 30 USD pro Person für die wenig bekannte Höhlenkirche Neakuto Laab zu bezahlen war uns dann aber zu viel. Teuer sind auch die Besuche der Naturvölker im Süden. Für eine ca. halbstündige Führung bezahlt man zu zweit ca. 30 USD. 13 USD für 2 Personen zu bezahlen für den (Kurz-) Besuch eines Fischmarktes in Awassa war auch absolut unverhältnismässig. Privattouren zu folgenden Preisen: Addis Abeba halbtägige Stadtrundfahrt: 50 USD, 3-stündige Fahrt von Gondar nach Bahir Dar: 70 USD, Tagesausflug zu den Nilfällen mit Minibus und Halbinsel Zeghie mit Boot: 95 USD exkl. Eintritte. Der Toyota 4x4 Hilux mit Fahrer inkl. dessen Kost und Logis: 130 USD pro Tag.

Leute

Äthiopien besteht aus verschiedenen Volksstämmen mit ihren eigenen Sprachen. Amharisch ist die Hauptsprache. Mit Englisch kann man sich verständigen. Äusserst freundlich war das Personal im Momona Hotel in Addis Abeba. Vor allem im Norden sind die Menschen gegenüber Fremden sehr freundlich und hilfsbereit. Gewöhnungsbedürftig ist die Tatsache, dass man selten allein gelassen wird. Vor allem Kinder und Jugendliche sprechen die Besucher immer und überall an, wollen für wenig Geld was zeigen, verkaufen oder einfach nur betteln.

Sicherheit

Tagsüber fühlt man sich relativ sicher. Obwohl die Bevölkerung überdurchschnittlich arm ist, fühlten wir uns nirgends belästigt oder in Gefahr, auch nicht morgens um 5 Uhr in Bahar Dar beim Transfer zum Bus. Grundsätzlich blieben wir nach Eindunkeln im Hotel. Das eine Mal in Gondar begleitete uns der Hotelportier zum 10 Geh-Minuten entfernt gelegenen Restaurant und holte uns dort auch wieder ab.

Reiseorganisation

Ausflüge und Mehrtagespakete von zu Hause aus zu organisieren, gehen ins Geld. So organisierten wir den Ausflug in den Süden im Reisebüro des Momona Hotels (Ethipia Traditions Travel Tour) zu einem vernünftigen Preis. Die restlichen Vereinbarungen geschahen zufällig, so weckte der Taxi-Chauffeur am Flughafen Gondar unser Vertrauen und bot uns Privat-Transport nach Bahar Dar zu einem guten Preis an. Der Fahrer, welcher uns nach Bahar Dar brachte, machte uns wiedermum mit Degu bekannt, welcher den Ausflug zu den Nilfällen und auf den Tana-See organisierte.

Unterkünfte

Addis Abeba

Momona Hotel
In der Nähe des Flughafens. Sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis. Junior Suite Upgrade beim ersten Aufenthalt. Beim letzten Aufenthalt kriegten wir sogar die Superior-Suite. Äusserst freundliches Personal, das uns nach einer Woche gleich wieder erkannte. Restaurant, Bar, Swimming Pool. Frühstückbuffet in Ordnung.

Lalibela

Sora Lodge
Die angenehmste Unterkunft des Aufenthaltes. Absolut top ist die Lage der Bar. Einen besseren Ort, sich einen Drink zu genehmigen, während die Sonne hinter den fernen Bergen verschwindet, gibt es nicht. Perfektes Preis-Leistungs Verhältnis. Absolut tolle Lage in einem Garten hoch über einem Canyon. Grosszügige Zimmer mit Bad und Balkon. Absolut ruhig. Ausgezeichnetes Frühstücksbuffet. Gutes Restaurant. Freundliches Personal. Ca. 20min Fussweg zu den Felsenkirchen.

Gondar

Inn of the Four Sisters
Gute Lage im Zentrum und trotzdem ruhig. Freundliches Personal. Da die Dusche nicht funktionierte organisierte man sofort ein Ersatzzimmer. Gutes Frühstück. Portier begleitet die Gäste abends zum ca. 10 Gehminuten entfernten Restaurant der selben Besitzer und holt sie von dort wieder ab.

Bahir Dar

Winn Hotel
Zentral gelegen. Grosse Zimmer. Restaurant. Unpersönlich. Günstig.

Shashemene

Haile Resort
Ruhig. Swimming Pool. Restaurant. Frühstücksbuffet Ok. Zentral gelegen.

Arba Minch

Ezana International Hotel
Gebäude und Zimmer sehr einfach, gleichen einem Gefängnis. Nicht sehr sauber. Wir haben uns dort wahrscheinlich einen Mageninfekt geholt.

Awassa

Lake View
Bunkerartiges Hotel. Zimmer sind gross mit Sicht auf den See. Personal unfreundlich. Kaffee beim Frühstück wurde nach einer halben Stunde serviert.

Orte
Wer denkt, äthiopische Städte sind wie europäische, flanieren, in den Parks und öffentlichen Cafés sitzen und Leute beobachten, abends ausgehen und fein dinieren, der hat eine falsche Vorstellung. Abends bleiben Reisegäste am besten im Hotel. Draussen sich ein Kaffee oder Bier genehmigen und Leuten zuschauen, eher nicht, die Leute schauen einem zu, stellen irgendwelche Fragen oder betteln. Also verzieht man sich irgenwo hinein, einen für Nichtgäste geschlossenen Garten oder Park.

Addis Abeba
Addis Abeba auf eigene Faust zu erkunden, ist nicht empfehlenswert. Die ÖV beschränkt sich auf zwei Tramlinien. Stadtbusse sind für den Fremden ein eher ungeeignetes Fortbewegungsmittel. Ausserdem hat Addis Abeba kein eigentliches Stadtzentrum. Flaniermeilen gibt es in Äthiopien schlichtweg keine. Angesagt ist ein Privatfahrzeug mit Chauffeur. Besuchenswert ist der berühmt-berüchtigte Mercato, am besten mit einheimischer Begleitung. Auf dem Entoto Bergrücken ist man etwas weg von der städtischen Hektik. Die vielgepriesene tolle Sicht auf die Metropole wird vom Smog getrübt. Die Kirchen Entoto Maryam und Raguel sind besuchenswert wegen ihrer speziellen typisch äthiopischen Kirchen-Architektur, das Menelik Mausoleum kann man sich schenken. Ausserdem empfiehlt es sich, eine Pause einzulegen, um sich an einem Kaffee-Stand einen schwarzgebrauten Kaffee zu genehmigen.

Lalibela
Die Siedlung erstreckt sich über einen Bergrücken. Das Klima auf ca. 2500m Höhe über Meer ist äusserst angenehm, die Tage sind 25 - 30 Grad warm, die Nächte erfrischend kühl. Die Bevölkerung ist auf Tourismus eingestellt, was heisst, dass man immer von ein paar Jugendlichen verfolgt wird, die auf einen kleinen Verdienst aus sind. Die Felsenkirchen werden im Abschnitt "Kulturstätten" beschrieben.

Gondar
Eine sympathische, erfrischende Stadt mit ländlichem Charakter. Die Oberstadt mit den meisten Sehenswürdigkeiten liegt auf einem Bergrücken. Das Klima ist auch hier sehr angenehm, zumal auch Gondar auf über 2000m Höhe liegt. Erwähnenswert ist das Restaurant "The Four Sisters", welches zum gleichnamigen Hotel gehört. Die Anlage ist geschmackvoll eingerichtet und lädt zum Verweilen ein. Die Speisen sind schmackhaft. Sehenswürdigkeiten werden im Bereich "Kulturstätten" beschrieben.

Bahar Dar
Im Gegensatz zu Gondar wirkt Bahar Dar hektisch. Eine aus allen Nähten platzende Marktstadt. Für den Zugang zum Tanasee bezahlt jeder einen Obulus. Der Seequai mit Betonsteg ist nüchtern, geschmacklos eingerichtet.

Awassa
Vergleichbar mit Bahar Dar lieg Awassa auch an einem See. Die Stadt wirkt etwas frischer, sauberer als Bahar Dar. Für den Zugang zum Fischmarkt bezahlt der Tourist je 3.5 USD Eintritt, dazu kommt eine obligatorische Führung für 7 USD. Ein paar gute Fotos lassen sich machen mit den zahlreichen Marabus und Pelikanen, welche den Fischkadavern hinterher sind, sowie den Fischerei- und Verkaufs-Szenen.

Shashemene und Arba Minch
Keine Angaben, da wir dort bloss die Nacht verbracht haben.

Kulturstätten

Lalibela
Die Felsenkirchen von Lalibela sind eine absolut einmalige Sehenswürdigkeit. Sie sind nicht bloss ein Museum, sondern es wird hier gelebt. Versammelte Gruppen von Priestern und Gläubigen, die singen und beten sind allgegenwärtig. Das beste Fotomotiv gibt die freistehende Kirche des hl. Georg. Den Felsendom in der Form eines griechischen Kreuzes ist die bekannteste aller Kirchen. Ausser dieser gibt es zwei weitere Anlagen. Beide sind mit Betonkonstruktionen gedeckt, um der Erosion entgegen zu wirken. Generell empfehle ich, sich den Felsenkirchen ein oder zwei Tage zu widmen, die verschiedenen Passerellen und Verbindungswege zu erkunden und sich in eine längst vergangene Zeit zu versetzen. Ein paar Punkte: Drinnen sind die Kirchen eher nüchtern, dunkel, mit Tüchern verhängt. Die Passerelle in der Ostgruppe sollte man bei vollkommener Finsternis queren, also kein Mobiltelefon Licht einschalten. Das beste Fotomotiv neben der Georgs-Kirche ist die Fassade der Abba-Libanos Kirche. Der Prieser vor der Uriel Kapelle lässt sich gerne mit dem Prozessionskreuz fotografieren, was er eigentlich nicht dürfte.

Gondar
Hauptsehenswürdigkeit in Gondar sind die Paläste des Gemp. Eine Führung ist nicht vorgeschrieben, aber lohnt sich. Die Paläste könnten ebenosgut irgendwo in Irland oder Schottland stehen, so ähnlich ist die Architektur. Interessant ist auch das Wasserschloss, welches sich in der Unterstadt befindet. Leider ist das Wasserbecken wegen Erosionsschäden leer. Spannend sind die Ficus-Bäume, deren Wurzeln das Mauerwerk überspannen. Der Palast des Ras Mikael ist in ähnlichem Stil gebaut wie die Paläste des Gemp. Den Besuch der Kirche Debre Berhan Selassie sollte man keinesfalls missen. Die zahlreichen biblischen Wandbilder im Inneren der Kirche laden zum Verweilen ein.

Zeghie-Halbinsel
Sehenswert ist die Klosterkirche Ura Kidane Meheret auf der Zeghie-Halbinsel am Tanasee. Die Rundkirche ist geschmückt mit Wandbildern aus der Bibel, ähnlich wie die Kirche Kirche Debre Berhan Selassie in Gondar. Der Weg dorthin führt durch Dschungel, allerdings gesäumt von zahlreichen Marktständen mit Souvenirs für Touristen.

Naturparks
Wasserfälle des Blauen Nil
Erstmal geht's anderhalb Stunden lang über eine steinige Naturstrasse von Bahar Dar bis Tis Issat. Reisende müssen sich ein Privatfahrzeug organisieren. Taxis gibt's nicht, Bajajs sind ungeeignet. Zusätzlich zum Eintritt muss ein Führer mit, obwohl man den Weg zu den Fällen nicht verfehlen kann. Auf der portugiesischen Brücke sehen wir kaum Wasser im Flussbett. Es ist Trockenzeit. Zum Glück war das Kraftwerk ausser Betrieb, so bekam man doch etwas zu sehen. Auch hier werden die Besucher von Kindern und Souvenir-Verkäufern verfolgt. Gute Fotomotive gibt es beim Campingplatz.

Tana See
Der See ist etwa sechs mal so gross wie der Bodensee. Boote können gechartert werden. Ausgangspunkt ist der Fischmarkt und Umschlagplatz westlich von Bahar Dar. Zahlreiche Pelikane tummeln sich hier. Wer Glück hat, sichtet Fischer auf ihren Papyrusbooten. Nach ca. 10 minütiger Bootsfahrt erreichen wir den Ausfluss des Blauen Nils. Hier sind Nilpferde zu beobachten. Die Überfahrt zur Halbinsel Zeghie dauert ca. 1 Stunde und führt an zwei Klosterinseln vorbei. Der Ausflug auf dem See ist kulturell interessant und lohnt sich schon wegen den Hypos.

Abiyata-Shala-Nationalpark
Beim Parkeingang machen wir erstmal eine kurze Pirschtour mit dem Ranger. Wir sichten einen Strauss, zahlreiche Kleinvögel, eine Gazelle und ein Warzenschwein. Die Tiere leben hier in einem Grossgehäge. Ausserhalb dieses leben Bauern mit ihrem Vieh, im selben Nationalpark. Im eigenen Geländewagen geht's nun über Naturpisten runter zum Shala-See. Nach einer Reifenpanne gelangen wir ans Ufer. Zahlreiche Pelikane tummeln sich im seichten Wasser. Ebenfalls zu besichtigen sind heisse Thermal-Quellen.

Volksstämme
Dorze
Nicht weit weg von Arba Minch, in den Bergen, hoch über dem goldbraunen Abaya See lebt das Volk der Dorze. Interessant sind die 10 - 15m hohen Gebäude aus Bambus und Bananen-Stauden. Die Vorführung, wie aus den Blättern der sogenannten falschen Banane Fladenbrot erzeugt wird, war sehr interessant. Das pflanzliche Gebäck schmeckt wirklich wie Brot. Der Ort der Vorführung wirkte wie ein Freilichtmuseum. Die eigentliche Bevölkerung kriegten wir nicht zu Gesicht.

Konso
Nach zwei Stunden Fahrt von Arba Minch über Naturpiste erreichen wir Konzo. Anders als bei den Dorze können wir ein Dorf besuchen, wo auch wirklich gelebt wird. Die Hütten sind rund, das Fundament aus Stein, Wände aus Holz, gedeckt mit Stroh. Die Quartiere sind mit riesigen Steinmauern umgeben. Die Wege werden ebenfalls von Steinmauern gesäumt. Die Menschen im Dorf sind eher zurückhaltend und weichen den Besuchern aus.

Weitere Völker
Wegen der Corona-Kriese brachen wir hier unsere Weiterfahrt ab. Auf den Besuch der Mursi und Turmi mussten wir verzichten. Die Tellerfrauen (Frauen mit Tellern zwischen den Lippen) zu besuchen, wie auch die anderen kriegsbemalten Völker im Omo-Valley war eh ein moralisch grenzwertiges Unternehmen.