Fr 11.02.05 - So 13.03.05
ReisezeitIm Februar geht in Bolivien die Regenzeit zu Ende. In Paraguay, Uruguay und Nordargentinien ist es ausgesprochen heiss. Touristisch gilt der Februar als Zwischensaison
GeldIn Bolivien wird mit Bolivianos bezahlt. 1 USD sind umgerechnet 8 Bolivianos. In Paraguay kriegt man für 1 USD ca. 6200 Guaranies. 1 USD in Uruguay sind 25 Peso. Und in Argentinien ist das Verhältnis USD zu Peso 1 zu 3
VerkehrsmittelFliegen ist in Südamerika verhältnismässig teuer. Der Preiskampf unter den Fluggesellschaften ist in Südamerika noch nicht ausgebrochen. So kann man für einen einstündigen Flug schnell mal 200 USD hinblättern, Retourflug nicht inbegriffen. Hingegen ist das Reisen im Bus insbesondere in Argentinien und Uruguay bequem und günstig. Den besten Service hat Cata geboten. Die 13 stündige Fahrt von Buenos Aires nach Mendoza im beinahe horizontal verstellbaren breiten Ledersitz war ausgesprochen erholsam. Das Reisen im Zug sollte man sich wenn möglich ersparen. Es werden nur noch wenige Strecken für den Personenverkehr betrieben, zB Sta. Cruz - Yacuiba. In Argentinien sind beinahe alle Bahntrasses stillgelegt, sogar der Tren a las Nubes in Salta war ausser Betrieb.
ReiserouteZürich - Paris - Sao Paulo - Asunción - Santa Cruz: ca. 26 Std. Flug mit Swiss und Tam (Reine Flugzeit ca. 18 Std.)
Santa Cruz - Concepción: ca. 5h im Bus
Concepción - Santa Cruz: ca. 5h im Bus
Santa Cruz - Asunción: ca. 30h im Bus / 50 USD
Asunción - Encarnación: ca. 6.5h im Bus / Flecha de Oro
Encarnación - Montevideo: ca. 17.5h im Bus / Brujula / 50 USD
Montevideo - Punta del Este: ca. 2h im Bus / Copsa / 5 USD
Punta del Este - Montevideo - Colonia: ca. 4.5h im Bus / 12 USD
Colonia - Buenos Aires: 1h im Schiff / Buquebus / 35 USD
Buenos Aires - Mendoza: ca 13h im Bus Cama (Bett) / Cata / 35 USD
Mendoza - Salta: ca. 20h im Bus / Andesmar / 30 USD
Salta - Pocitos: ca. 7h im Bus / Veloz del Norte / 10 USD
Yacuiba - Santa Cruz: ca: 10h im Bus Cama / El Fronterizo / 8 USD
Santa Cruz - Asunción - Sao Paulo - Zürich: ca. 24 Std. Flug mit Tam und Air France
In Paraguay, Uruguay und Argentinien kommt man nicht um das feine Stück Fleisch herum. Am besten bestellt sich das Steak 'jugoso', zu vergleichen mit à point oder rare. Am besten schmeckte das Fleisch (ein Entrecôte) in der Markthalle in Montevideo. Eigentlich sollte man dieser Halle eher Fresshalle sagen.
Mal zur Abwechslung eine Pizza ist nicht schlecht. Die Pizzen werden hier amerikanisch zubereitet (wir sind ja in Amerika), dicker Teig, viel Käse und grosse Portionen. Das heisst, man bestellt gross, mittel oder klein. Wobei für eine Person eine kleine Pizza genügt. Mit Pasta machte ich schlechte Erfahrungen. In Buenos Aires, der grössten Italienergemeinde Südamerikas, waren die Ravioli völlig durchgekocht, ungeniessbar. Für zwischendurch oder auf der Busreise sind Empanadas zu empfehlen.
Argentinien ist einer der grössten Weinproduzenten weltweit und vor allem Mendoza gilt als Hochburg der Weines. Leider stimmten mich die hochsommerlichen Temperaturen nicht zum Weintrinken ein. Bier wird auch in Südamerika wie überall auf der Welt gebraut. Quillmes, Baviera oder Paceña schmecken alle ähnlich gut.
Dieses Kraut kriegt eine eigene Spalte, da es zwar ein Getränk ist aber eben doch eher als Genussmittel oder noch besser Ritual eingestuft werden sollte. Im Restaurant kann es nicht bestellt werden. Man geniesst es hauptsächlich in der Gruppe, präpariert es und reicht es herum wie einen Joint. Die Leute sind süchtig danach, wie nach Nikotin. Es enthält aber keine Schadstoffe, ist wie anfänglich erwähnt ein Kraut, das feingehackt und getrocknet (wie die meisten Tees) in ein zinnenes Gefäss gepresst wird. Dahinein wird ein Mundstück gestellt mit feinem Sieb am anderen Ende. Anschliessend wird heisses Wasser aus einer Thermosflasche ins Gefäss gegossen welches unter den Trinkgenossen herumgereicht wird.
KostenSämtliche besuchten Länder sind zur Zeit äusserst günstig. Die teuerste Busfahrt (ca. 30 Std.) kostete 50 USD. In Argenitinien sind die Preise seit meinem letzten Aufenthalt 'gleich' geblieben, wobei vor 5 Jahren der Peso und Dollar das Verhältnis 1:1 aufwiesen. Heute ist der Peso 3 mal weniger Wert. Für 20 USD kriegt man ein Zimmer in zentraler Lage mit Dusche, WC, Ventilator oder sogar Klimaanlage und evtl. das Frühstück eingeschlossen. Am teuersten war das einzige Einzelzimmer im Hostal Andino in Mendoza. Das beste Preis-Leistungs Verhältnis bot das Hotel Residencial 32 in Punta del Este. Ein Nachtessen inkl. Getränk kostet um die 5 - 10 USD. Für ein grosses Bier (70 cl - 1 lt) bezahlt man ca. 1.5 USD. Das eintägige Riverrafting kostete 45 USD.
KriminalitätDie Kriminalität ist seit der Krise auch in Argentinien hoch. Besonders Buenos Aires gilt als nicht mehr sicher. Die Zeitungen sind voll von Meldungen bezüglich Kleinkriminalität. Bereits nach Eindunkelung sammeln sich zahlreiche Obdachlose um die Müllsäcke und suchen nach etwas Brauchbarem.
Unterkünfte(jeweils Einzelzimmer mit Dusche und Ventilator oder AC, Frühstück nicht überall)
AsunciónHotel Sgaró
Angenehmes Businesshotel im Zentrum der Stadt, kleiner Pool auf dem Dach, 13 USD
Hotel Viena
Einfaches Hotel nicht weit vom Busterminal in Richtung Unterstadt, Ventilator mochte der Hitze nicht Stand halten, Besitzer, Sohn einer deutschen Einwanderin etw. unfreundlich, 5 USD
Hotel Principe
Sehr zentral gelegen, angenehme Zimmer mit AC, keine Lobby, kein Frühstücksraum, etwas unpersönlich, 16 USD
Hotel Residencial 32
Top Lage, neben Busstation, 3 Gehminuten von beiden Stränden entfernt, absolut sauber, sehr freundliches Personal, angenehme Zimmer mit Ventilator, Top Frühstück, freundlicher Aufenthaltsraum und Sitzplatz, 20 USD (sehr günstig für Punta del Este)
Hostal de los Poetas
Zentral gelegen, Zimmer Ok, etwas unpersönlich, 15 USD
Hotel Uruguay
Unweit von der Plaza de la Republica, kein Aufenthaltsraum, unpersönlich, 12 USD (günstig für die Lage)
Hostal Andino
Etwas ausserhalb vom Zentrum aber an Strasse mit zahlreichen Kneipen, sehr freundliches Personal, wird frequentiert von jungen Travellern, fast ausschliesslich Mehrbettzimmer, nicht allzu sauber, 27 USD (einziges Einzel/Doppelzimmer), zu teuer
Residencial Elena
Zentral, freundliches Personal, Patio, 15 USD
Der Mendoza Fluss bietet ein konstantes Gefälle. Die Stromschnellen sind relativ einfach und erreichen an ein bis zwei Stellen vielleicht knapp eine 3. Nun liegt es ganz in der Hand des Bootsführers ob er aus einem harmlosen Fluss einen Adrenalinteufel machen kann. Unser Captain schaffte es, dass jeder einzelne von uns mindestens einmal über Bord kippte. Ich zog mir sogar eine Rippenquetschung zu.
Weindegustationstour (Mendoza)Die Tour richtet sich eher an Weinneulinge. In jedem besuchten Weingut wird das ähnliche erzählt. Die zur Degustation ausgeschenkten Weine sind eher von minderer Qualität, eben wegen der Neulinge und weil die zahlreichen Ueberseetouristen ehre wenig Ballast mit nach Hause nehmen. Ausgeschenkt wird allerdings reichlich. Und das anschliessende Mahl ist mit zahlreichen lokalen Spezialitäten bestückt. Somit lohnt sich der Ausflug alleweil.
AsunciónHat den Charakter einer Provinzstadt. Ab Mittag sind die Strassen im Zentrum leer. Abends und nachts werden sie eingenommen von Horizontalgewerblerinnen. Der Fluss wird gesäumt von Slums, und ist somit nicht oder nur schwer zugänglich. In Asunción erledigt man am besten seine wichtigen Geschäfte und versucht rasch weiterzukommen. Sorry, aber es war einfach zu heiss.
EncarnaciónReges Markttreiben beherrscht die Unterstadt tagsüber. Der Fluss Paraná wirkt mächtig. Gegenüber die Silhouette der Zivilisation, Posadas, Argentinien. Die Cafés an der Busstation laden zum Verweilen ein. Die Oberstadt hat leider wenig Charakter, die Plaza wirkt kühl, ja fast abweisend. Der Ausflug zu den Unesco Stätten Jesus und Trinidad ist unbedingt empfehlenswert.
MontevideoDie Hauptstadt von Uruguay sollte man nicht auslassen. Sie wirkt weltstädtisch, ist umgeben vom Meer. Die paar Sehenswürdigkeiten hat man allerdings rasch gesehen, so dass man anderntags unbekümmert weiterreisen kann. Ein Mittagessen in den Markthallen am Hafen darf man aber auf keinen Fall verpassen. Hier erlebt man die Mentalität dieses Volkes hautnah. Am besten man setzt sich an den Tresen und bestellt sich ein groooosses Stück Fleisch.
ColoniaKleines Städtchen am Rio de la Plata mit mittelalterlichem Kern. Die engen Gässchen und zahlreichen Strassencafés wirken schon beinahe mediterran. Die geparkten Oldtimer in den schmalen Gassen wirken etwas kitschig, sind aber das Wahrzeichen von Colonia. Abends ziehen die Tagestouristen aus Buenos Aires ab und es zieht Ruhe ein ins Städtchen.
Buenos AiresBuenos Aires ist wahrscheinlich die vielseitigste Stadt in Südamerika und verdient auf diesem Halbkontinent wohl ehesten die Bezeichnung Weltstadt (naja, dann wäre noch Rio... und eventuell Sao Paulo). Man fühlt sich schon etwas klein, wenn man über die Avenida 9 de Julio schreitet. Den Sonntagsmarkt in San Telmo darf man nicht verpassen, einen Besuch in La Boca auch nicht und der Friedhof von Recoleta ist empfehlenswert.
MendozaDie Stadt ist überhaupt nicht fotogen. Es gibt kein Gebäude, nichts, was irgendwie Aufsehen erregt. Jedenfalls ist die Atmosphäre entspannter als in Buenos Aires. Mendoza dient als Ausgangspunkt für zahlreiche Ausflüge: Weindegustationstouren, River Rafting, Aconcagua und vieles mehr. Hauptsache man fühlt sich wohl hier.
SaltaDies ist vielleicht einige der wenigen Städte in Südamerika wo sich das Leben, auch spät abends noch, an der Haupt-Plaza abspielt. Man kommt hierher am Morgen zum Frühstück und Zeitung lesen. Nachmittags, abends zum Apéro und vielleicht auch nach dem Nachtessen auf einen Schlummertrunk. Das elektronische Glockenspiel, welches überhaupt nicht in die Szene passt, ist allerdings etwas gewöhnungsbedürftig. Zur Abwechslung lässt man sich hochgondeln auf den Cerro San Bernardo von wo man einen herrlichen Ueberblick über die schachbrettförmige Stadt hat. Auch Salta dient als Basis für zahlreiche Ausflüge.