Tour du Ruan

Letzter Besuch

Juli 2015

Dauer

1.Tag: Emosson - Le Cheval Blanc - Refuge de Grenairon: 7.25h

2.Tag: Refuge de Grenairon - Plan des Lacs - Refuge de la Vogealle: 7.75h

3.Tag: Refuge de la Vogealle - Col des Ottans - Col de Susanfe - Auberge de Salanfe: 8.5h

4.Tag: Auberge de Salanfe - Col d'Emaney - Col de Fénestral - Emosson: 8h

Anreise

Es sind zahlreiche Gratisparkplätze an der Staumauer Emosson vorhanden. Mit Bahn und Standseilbahn gibt es Verbindungen von Martigny nach Emosson.

Wegbeschreibung

1. Tag

Emosson (1965m) - Gorge de la Veudale - Le Cheval Blanc (2831m) - Combe du Buet - La Cathédrale - Frêtes du Grenier - Refuge de Grenairon (1974m). T4

Das Gebiet um die beiden Emosson Stauseen ist eine Grossbaustelle. Ein Bus bringt die Wanderer über den Staudamm. Für Fussgänger ist er gesperrt. Ebenfalls sind sämtliche Strassen um die Seen gesperrt. Die Alternativroute führt durch die Gorge de la Veudale. Wir erreichen den höchsten Punkt bei 2500m und steigen ab zu den Saurierspuren. Hier passieren wir eine kritische Stelle. Es liegt eine Schneedecke über einem Bach, der Weg ist bedeckt. Um den Bach zu überschreiten, muss der brüchige Schneedeckel überwunden werden. Anschliessnd geht's einem Hang entlang zum Col du Vieux. Nach einem steilen Aufstieg erreichen wir den Cheval Blanc. Ein starker Wind weht über dem flachen Buckel. Ueber Schneefelder steigen wir ab über die Combe du Buet zum See, überqueren anschliessend Karenfelder und erreichen die Krete Frêtes du Grenier. Der Weg führt einmal um diesen Block, einmal einen anderen, hier und dort mit etwas Kraxelei, über den Grat bis zur westlichen Spitze. Weiterhin ausgesetzt geht's nun runter zum Refuge de Grenairon.

2. Tag

Refuge de Grenairon (1974m) - Les Mouillettes (1439m) - Les Praz de Commune (1673m) - Plan des Lacs (950m) - Pas du Boret - Chalets du Boret (1388m) - La Vogealle (1900m). T4

In Serpentinen geht's abwärts bis zum Punkt (1349m). Hier überqueren wir ein Bachtobel und gehen einer Schotterstrasse lang wieder hoch bis zur Alp Commune. Bei Praz de Commune ist der Saumpfad schlecht zu finden. Irgendwo treffen wir wieder auf Spuren. Der Weg führt in den Wald und wird bald wieder zum Fahrweg. Bulldozer müssen im Frühjahr gearbeitet haben. Eine breite, lehmige Schneise führt runter bis ins Tal. Weiter geht's bis zum Fuss des Pas du Boret. Wir haben die Schlüsselstelle erreicht. Eine Gefahrentafel warnt vor dem ausgesetzten Weg über das Felsenband. So schlimm ist der Aufstieg allerdings nicht. Gut gezeichnet führt der Pfad über aperen Fels und dann im Steilhang nach oben. Bei den Chalets de Boret geht's nochmals über Alpweiden, dann dem Felsband entlang bis zu einer flachen Wiese, wo die Unterkunft (La Vogealle) steht.

3. Tag

La Vogealle (1900m) - Tête de Perua (2295m) - Col du Sagerou (2395m) - Tête des Ottans (2549m) - Col des Ottans (2496m) - Stn. de Pompage (1964m) - Cabane de Susanfe (2102m) - Col de Susanfe (2494m) - Auberge de Salanfe (1942m). T4

Dem Tal entlang und dann über einen Grasbuckel erreichen wir schon bald den Tête de Perua und geniessen die tolle Aussicht auf Mont Blanc, Cheval Blanc und die Frêtes du Grenier, unsere bisherige Route. Dem Hang lang geht's zum Col du Sagerou. Hier haben wir die Dents du Midi vor uns. Es geht hoch über eine Mondlandschaft zum Tête des Ottans. Wer Glück hat trifft hier auf Steinböcke. Nun bewegen wir uns südlich eines Grates über einen steilen Hang auf engem, fast weglosem Gelände und erreichen den Col des Ottans. Der Weg führt nun runter ins Susanfe-Tal. Die Schlüsselstelle des heutigen Tages ist eine mit Leitern und Ketten versehene Passage über ein Felsband. Wir zwängen uns durch ein Felsentor, gar nicht so einfach mit grossem Rucksack und erreichen die Stufen der obersten Leiter. Zwischen den Leitern gibt es Passagen, welche mit Kraxelei überwunden werden müssen. Am unteren Ende verschwindet der Weg unter einem steilen Schneefeld. Nun wäre ein Pickel angesagt. Der fehlt uns. Anstelle des Schneefeldes gehen wir über den noch steileren Schotterhang in zick-zack rutschend runter. Nach überwundener Steilpassage wieder auf dem Weg geht's nun weiter bis zum ausgetrockneten Fluss. Unten angelangt gehen wir das Tal hoch, der Cabane de Susanfe vorbei und erreichen den Col de Susanfe, eine weitere faszinierende Mondlandschaft. Um die Haute Cime (höchster Gipfel der Dents du Midi) zu erklimmen reichen Zeit und Energie nicht. Wir gehen über ein Felsenband runter zum Stausee Lac de Salanfe und erreichen die Herberge.

4. Tag

Auberge de Salanfe (1942m) - Col d'Emaney (2462m) - Emaney (1856m) - Lac de Blantsin - Col de Fenestral - (2451m) - Fenestral (1801) - Emosson (1965m). T3

Wir schreiten über die Staumauer, gehen dem See entlang und nehmen die Abzweigung in Richtung Col d'Emaney. Die Markierung ist etwas verwirrend. Wir sollten den Weg nach oben gehen, nicht weiter dem See lang. Der Pass ist bald erreicht. Hier haben wir wieder Sicht auf den Mont Blanc. Der Pfad führt runter ins Tal. Wir könnten bei der ersten Abzweigung über den Col de Barberine schreiten und kämen ebenfalls nach Emosson, gehen aber weiter bis nach Emaney, einer Alpsiedlung. Erst hier gehen wir wieder hoch, zuerst über Buschland, erreichen bald den kanalisierten Bergbach und kommen zum Lac de Blantsin. Hier beginnt die heutige Schlüsselstelle. Ueber Blöcke bewegen wir uns mit etwas Kraxelei hoch zum Pass, immer wieder die Wegmarkierungen suchend, welche sich im Gegenlicht verbergen. Beim Abstieg wäre diese Passage allenfalls eine T4. Die andere Seite ist einfacher zu bewältigen. Wir schreiten über Alpweiden runter bis Fenestral. Das letzte Stück geht's nochmals hoch. Schliesslich erreichen wir die Staumauer.

Hütten

Refuge de Grenairon (1974m)

Das Gebäude ist in gutem Zustand, Schlafstellen grosszügig eingerichtet. Die sanitären Einrichtungen sind jedoch sehr knapp bemessen, 2 WCs ohne Pissoir für 85 Personen sind wenig. Das Essen schmeckt gut. Der Hüttenwart ist freundlich und hilfsbereit. Nahrung kann mit Fahrzeugen hochgebracht werden. Somit sind die Preise moderat.

La Vogealle (1900m)

Die Herberge liegt auf einer topfebenen Alpweide. Auch sie ist in gutem Zustand. Die Schlafstellen sind in ähnlichem Zustand wie Grenairon. Sanitäre Einrichtungen gibt es sowohl auf dem Schlafstock, wie auch neben dem Esssaal. Die Savoyer Saussissons schmeckten sehr gut. Mit Geschirr und Besteck geizen die französischen Gastgeber. Dass man den Suppenteller auch für die Hauptmahlzeit nutzt, macht Sinn. Aber zu zweit ein Messer für das morgendliche Butterbrot zu teilen, ist schon etwas übertrieben.

Auberge de Salanfe (1942m)

Eine Gaststätte mit Einrichtungen aus den 60er Jahren. Die Crew ist topmotiviert. Einrichtungen sind grosszügig, sowohl sanitäre, als auch Schlafstellen. Zahlreiche Gäste bleiben mehrere Tage und unternehmen Tagestouren. Einziger Wermutstropfen war das Abendessen: das Riz Casimir war so ziemlich verkocht.

Links

Tour du Ruan

Fazit

Vier Tage lang über Pässe, Mondlandschaften, Gipfel und Grate. Den Mont Blanc immer wieder im Sichtfeld. Jeden Tag gibt es eine oder zwei fordernde Passage zu bewältigen. Im Frühsommer (Juli) kann ein Pickel gute Dienste leisten.