September 2025
Dauer1.Tag: Jorasse - Cabane La Tourche: 6h
2.Tag: Cabane La Tourche - Refuge Giacomini: 7.5h
3.Tag: Refuge Giacomini - Cabane Rambert: 7.25h
4.Tag: Cabane Rambert - Grand Muveran - Ovronnaz: 4.75h
Von Zürich dauert die Anreise ca. 3.5h. Gratis Parkplätze gibt es bei der Talstation Ovronnaz - Jorasse. Eigentlich sind es nur Tagesparkplätze. Kontrolliert wird in der Regel nicht.
Jorasse (1946m) - Col de Fenestral (2454m) 1.5h - Cabane de Sorniot (2067m) - Col du Demècre (2359m) 3.5h - Punkt (2057m) - Punkt (2210m) - Punkt (2230m) - Rionda (2157m) - Cabane La Tourche (2187m) / T3+ / 6h
Gleich am ersten Tag die spannenste und abwechslungsreichste Etappe führt von der Bergstation Ovronnaz-Jorasse zum ersten Pass, dem Col du Fenestral. Einige Berggänger besteigen von hier den Dent de Morcles. Auf der anderen Seite des Passes befindet sich die Cabane de Fenestral, weiter unten der Stausee Lac de Fully. Wir steigen ab bis zur Cabane de Sorniot und wieder hoch auf den Col du Demècre. Felszacken, einem Hahnenkamm gleich. Dahinter versteckt sich die Cabane du Demècre. Nach kurzem Abstieg beginnen wir die Flanke des Dent de Morcles zu queren. Wer nicht schwindelfrei ist, kann weiter absteigen und trifft über einen Umweg kurz vor La Tourche wieder auf die Route. Die andern begeben sich auf einen abschüssige Pfad, welcher über steile Grasflanken immer knapp über einem Felsband lang führt. Zahlreiche meist wasserlose Bachbette sind zu überqueren. 1.5h sind für dieses Teilstück einzuplanen. Wir erreichen in Rionda einen Fahrweg und sehen die Cabane de la Tourche vor uns, die wie ein Adlerhorst hoch über dem Rhonetal thront. In weiteren 20 Minuten Fussmarsch haben wir unser Tagesziel erreicht.
2. TagCabane La Tourche - Col des Perris Blancs (2544m) - Col des Martinets (2611m) 1h - Pont de Nant (1253m) 4h - Le Richard (1537m) - La Varre (1763m) - Col des Essets (2029m) 7h - Refuge Giacomini (1877m) / T3 / 7.5h
Schon von Anfang an beginnt der spannendste Teil des zweiten Tages. Erst geht's hoch über eine Grasflanke hinein in felsiges Terrain. Nach einer knappen Stunde stehen wir auf dem Col des Perris Blancs. Der Weg führt nun südlich knapp unterhalb des Grates lang bis zum Col des Martinets. Ein letzter Blick zum Rhonetal runter und hinab geht's ins Vallon de Nant. Erst ist das Gelände steinig. Bevor wir den Talkessel erreichen, kämpfen wir uns durch Morast und Strauchwerk. Bald treffen wir auf einen Fahrweg, der bis nach Pont du Nant führt. Von dort geht's wieder hoch an Alpsiedlungen vorbei in ein breites Tal. Auf der Alpage La Varre kann man übernachten. Macht einen sympathischen Eindruck. Der Pfad führt nun hoch auf den Col des Essets. Auf der anderen Seite auf einer Hochebene befindet sich eine Alpensiedlung mit dem Refuge Giacomini.
3. TagRefuge Giacomini - Pas de Cheville (2038m) 0.75h - Derborence (1464m) 1.75h - La Chaux (1956m) 3.5h - Col de la Forcle (2543m) 6.25h - Punkt (2388m) - Cabane Rambert CAS (2583m) / T3 / 7.25h
Ueber die breite Hochebene geht's nun ostwärts bis zum Pas de Cheville. Der Weg ist mal erkenntlich, mal nicht. Macht nichts. Das Gelände ist total flach. Den Uebergang erreicht, geht's auf der anderen Seite runter bis Derborence. Der See liegt auch nach 10 Uhr noch vollständig im Schatten. Weiterhin von der Sonne geschützt, gehen wir wieder hoch und treffen auf eine (man kann es so sagen) verspielte Alphütte mit Jurte. Uebernachten kann man hier auch. Mit Lasteselen werden die Lebensmittel für die Wochenendgäste hochgeschleppt. Eben sind sie angekommen. Nach einer Ginger-Limonade geht's weiter, hinein in alpines Gelände durch Karenfelder. Bald zieht ein Berg namens Tita Naire die Blicke auf sich. Die Südflanke scheint aus einer einzigen glatten Schieferplatte zu bestehen. Weiter geht's bis zum gestauten Lac de la Forcle. Den Füssen gönnen wir etwas Nässe bevor der vorletzte Aufstieg beginnt. Ueber Blockgelände erreichen wir den Col de la Forcle. Auf etwa gleicher Höhe sehen wir die Cabane Rambert. Erst geht's aber nochmals steil runter bis zur Schlüsselstelle der Tour (die Besteigung des Grand Muveran ausgenommen), einer Felsenlücke, durch die abgestiegen werden muss. Wir queren eine Flanke und steigen hoch zum Uebergang unterhalb der Hütte. Von dort geht's nochmal knapp hundert Höhenmeter hinauf zur Cabane Rambert.
4. TagCabane Rambert CAS - Grand Muveran (3051m) 1.25h - Cabane Rmbert CAS - Saille (1786m) - Ovronnaz Telesiège (1368m) / T5 / 4.75h
Der vierte und letzte Tag ist dem Grand Muveran gewidmet. Ueber die Flanke, auf welcher auch die SAC Hütte steht, steigen wir hoch. Wir erreichen einen Kamin, den es hochzuklettern gilt. Für die einen ist es die Schlüsselstelle. Nun folgt eine lange Querung, einem Felsband lang, immer den Markierungen folgend. Anfänglich ganz schmal führt die Route über dem Abgrund dem Gipfel entgegen, später wird das Gehgelände etwas breiter. Kurz vor dem Gipfel ist nochmals etwas Kletterei angesagt. Der Rückweg ist der gleiche. Konzentriert, trittsicher und schwindelfrei muss man sein, dann ist die Besteigung bei trockenem Gelände absolut machbar. Von der Hütte führt der Abstieg erst in einen Talkessel hinein. Nach einer weiteren Passage über steleres Gelände treffen wir bald auf einen Fahrweg. Wir können diesem folgen und erreichen nach zahlreichen Kurven die Talstation der Sesselbahn. Wir können aber auch Abkürzungen nehmen, diese sind allerdings nicht signalisiert.
Absolute Toplage hoch über dem Rhonetal mit Sicht von Mont Blanc über Dents du Midi bis zum Genfersee. Die Abendstimmung nach Sonnenuntergang ist nicht zu toppen. Das 4-er Zimmer war Ok, vor allem, wenn man es zu zweit benutzen kann. Die Nasszellen sind spärlich ausgerüstet.
Refuge Giacomini (1877m)Die Dusche kostet zwar, aber eine zeitliche Beschränkung besteht nicht. Nasszellen sind genügend vorhanden. Zum Mehrbettzimmer bei einer Belegung von zwei Personen gibt es nichts zu bemängeln. Das sogenannte Refuge gleicht eher einem etwas in die Jahre gekommenen Hotel als einer Alphütte. Geschätzt wird das frei verfügbare Quellwasser.
Cabane Rambert CAS (2583m)Auch dieses Berghaus befindet sich in absoluter Toplage. Die Abendstimmung mit Sicht auf den Grand Combin ist einfach fabelhaft. Schön, wenn man auf der Terrasse bei angenehmen Temperaturen ein grosses Bier oder sonst was Kühles geniessen kann. Die Zimmer sind modern, ausgerüstet mit Einzel- und Doppel-Kajütenbetten. Spärlich ist das Wasser. Sensorgesteuert kommt kurz in Sprühform etwas Wasser aus dem Hahn.
Abwechslungsreiche, interessante Tour mit vielen Pässen. Die Querung über einem Felsband unterhalb des Dent de Morcles nach Rionda fordert Trittsicherheit und Schwindelfreiheit. Spannend ist auch die Überschreitung des Col des Martinets. Der Abstieg durch sumpfiges Gelände mit Buschwerk ins Vallon de Nant ist der unangenehmste Teil der Tour. Die SAC Hütten La Tourche und Rambert bieten eine gewaltige Aussicht über die Walliser Alpen und Mont Blanc Massiv. Die Sonnenuntergänge sind fabelhaft. Den Grand Muveran muss man einfach bestiegen haben. Die T5 Alpinwanderug lohnt sich auf alle Fälle und ist bei trockenem Wetter technisch gut machbar.