Juli 2022 (mit Leiter SAC)
DauerHinter Sand - Fridolinshütte: 2h
Fridolinshütte - Tödi - Fridolinshütte - Hinter Sand: 13.5h
Mit Bahn bis Linthal. Anschliessend mit Alpentaxi bis Hinter Sand und zurück (pro Weg ca. 35 CHF pro Person rsp. 200 CHF pro Taxi). PWs können in Tierfehd geparkt werden, bis Hinter Sand sind es immer noch ca. 5 km zu Fuss.
1. Tag
Hinter Sand (1300m) - Fridolinshütte (2111m) / T2 / 2h
Der Pfad führt erst mal hoch zum Biferten Kessel wo früher bereits mal Gletscher war. Weiter geht's über die westliche Moräne, anschliessend einen Hang hoch wo wir schon bald die Fridolinshütte erreichen.
2. Tag
Fridolinshütte - Grünhornhütte - Gelbwand - Bifertenfirn - Piz Russein (3612m) 6.5h - Bifertenfirn - Gelbwand - Grünhornhütte - Fridolinshütte 12h - Hinter Sand / T4 / WS / KII / 13.5h
Aufbruch ist um 4 Uhr. Der Pfad führt über Bäche und steiniges Gelände hoch bis zur Grünhornhütte. Nun steigen wir ab über eine mit Kabeln und Tritten gesicherte Wand zum Gletschereinstieg. Steigeisen können bereits montiert werden, obwohl es vor allem über Schuttgelände geht. Trotzdem gibt es zahlreiche eisige Abschnitte, die vor allem an den steilen Stellen zu Tage treten. Die Wegfindung ist hier nicht so ganz einfach, zumal es noch nicht taghell ist. Der Einstieg zur Gelbwand ist nicht zu übersehen. Die Kletterpassage ist mit Eisenstiften und Kabeln versehen. Hier wird angeseilt. Der Seilführer klettert vor und sichert. Am schwierigsten ist der Einstieg, da der Gletscher immer mehr abschmilzt und Eisenstifte noch fehlen. Allzu schwierig ist die Schlüsselstelle nicht, eine knappe KII vielleicht. Einige Seilschaften bewältigen die Passage ohne Vorklettern und Nachsichern. Die Kletterei dauert je nach Vorankommen schon mal eine Stunde. Nach Ueberwindung der Gelbwand betreten wir wieder Eis. Wir befinden uns in einer Spaltenzone und müssen den Weg suchen. In der Mitte des Bifertenfirns sind die Spalten weniger zahlreich. Ungefähr 800 Höhenmeter gehen wir über Gletscher, erst aper, später Uebergang zu Schnee. Weitere zwei bis drei Spaltenzonen überwindend treffen wir auf den Gipfelgrat. Westlich von uns der Piz Rusein, höchster Gipfel des Tödi. Leider stehen wir im Nebel. Den Glarner Tödi, ca. 50m weniger hoch lassen wir aus sondern schlagen den Rückweg ein. Den Einstieg zur Gelbwand müssen wir suchen. Unsere Spuren sind weg. Wir klettern ab bis zur oberen Abseilstelle. An zwei zusammengeknoteten 30m Seilen lässt uns der Tourenleiter ab in den Schneeruus Kegel. Auch diesmal beschäftigt uns die Wand wieder fast eine Stunde. Ueber Schutt steigen wir angeseilt und mit Steigeisen den unteren Gletscher ab. Die Wegfindung ist nicht einfach. Jedenfalls halten wir uns stark am nördlichen Gletscherrand. Nun treffen wir wieder auf die mit Steighilfen versehene Wand und steigen auf zur Grünhornhütte. Zurück geht's via Fridolinshütte nach Hinter Sand wo das Taxi auf uns wartet.
Fridolinshütte SAC (2111m)
Eine Hütte gebaut und eingerichtet nach altem Stil. Die sanitären Anlagen befinden sich ausserhalb in einem Schopf. Hier braucht man sich jedenfalls nicht zu scheuen, die Füsse im Waschtrog zu reinigen. Die Betten sind zweistöckig in Zehnerreihen angeordnet, Matratze an Matratze. Das Essen ist in Ordnung. Zur Freundlichkeit des Personals: An jeder Tür und jedem freien Wandplatz hängt ein Zettel, was zu tun ist und was verboten. Die Hüttenwartin reagiert entsprechend, wenn man den Tupperware Deckel öffnet, um zu erkunden welcher Kuchen sich darunter verbirgt. Steht ja wohl geschrieben, meint sie genervt.
Anstrengende Tour über Schuttgelände auf Blankeis, mit Haken und Ketten gesicherte Kletterstellen, aperem Gletscherfirn, Tiefschnee sowie Abseilstellen. Der Bifertenfirn ist mit zahlreichen Gletscherspalten versehen. Der Gipfel war leider im Nebel.