Hochtour Piz Kesch

Letzter Besuch

August 2019 (mit Leiter SAC)

Dauer

Madulain - Chamanna d'Es-cha CAS: 2h
Chamanna d'Es-cha CAS - Piz Viroula - Chamanna d'Es-cha CAS: 4h
Chamanna d'Es-cha CAS - Piz Kesch - Kesch Hütte SAC: 6.5h
Kesch Hütte SAC - Ducan Fürggli - Sertig Sand: 7h

Anreise

Mit Bahn bis Madulain.
Von Sertig Sand mit Postauto und Bahn.

Wegbeschreibung

1. Tag
Madulain (1696m) - Chamanna d'Es-cha CAS (2593m) / T2 / 2h
Der Zustieg zur Hütte führt erst über eine kurvige Schotterstrasse, später einem Wanderweg entlang über Alpenweiden zur Hütte.
Chamanna d'Es-cha CAS - Piz Viroula (3061m) 2.5h - Chamanna d'Es-cha CAS / WS / T5 / 4h
Zum Piz Viroula führt kein Weg hoch, auch wird der Gipfel selten von Bergsteigern begangen. Wie auch immer, wir steigen erst ab ins Täli, überqueren zwei Bäche und steigen anschliessend angeseilt über Geröll hoch auf den Sattel. Von hier geht's via Blockkletterei zum Vorgipfel des Piz Viroula. Die Kraxelei ist relativ einfach. Zu beachten ist das viele lose Gestein. Den eigentlichen Gipfel, welcher etwa 10m höher ist, lassen wir aus, da der Grat ziemlich kompliziert zu begehen scheint. Den Rückweg nehmen wir über den Südgrat bis zur Grasflanke von wo wir über einen Wanderweg wieder zurück zur Hütte gehen.

2. Tag
Chamanna d'Es-cha CAS - Porta d'Es-cha (3007m) - Piz Kesch (3418m) 3.5h - Kesch Hütte SAC (2627m) / WS+ / II / 6.5h
Der eigentliche Gipfeltag beginnt mit dem Aufstieg über den blau-weiss markierten Alpinwanderweg bis zur Krete, der Porta d'Es-cha. Kurz vor dem Sattel ist der Aufstieg mit einer Kette gesichert. Von hier haben wir eine tolle Aussicht hinüber zum Piz Kesch und dem darunter liegenden Gletscher. Wir steigen die steile Flanke ab zum Eis und gehen angeseilt über den Schnee bis zur Einstiegsstelle der Gipfelpassage. Die Kraxelei dauert eine knappe Stunde und führt über zwei bis drei Kletterstellen zweiten Grades. Die ganze Passage gehen wir am kurzen Seil. Die Aussicht hier oben wäre herrlich bei gutem Wetter. Der Rückweg ist der gleiche, jedoch gehen wir nun über den steilen aperen Teil des Gletschers hinunter ins Tal Richtung Kesch-Hütte. Vor dem Erreichen der Hütte sind noch ein grobsteiniges Schotterfeld und ein paar wilde Bäche zu überqueren.

3. Tag
Kesch Hütte SAC - (2400m) - Lai da Ravais-ch Sur (2549m) - Lai da Ravais-ch Suot (2505m) - Ducan Fürggli (2837m) - Abstecher Richtung Hoch Ducan - Ducan Fürggli - Ducantal - Sertig Sand (1858m) / T5 / 7h
Erst gehts den Fusspfad talabwärts, auf einer Höhe von ca. 2400m zweigen wir nordwärts ab und steigen zu den beiden Seen Lai da Ravais-ch Sur und Sot auf. Der Hoch Ducan spiegelt sich an der Morgensonne gerötet im stillen See. Kurz nach dem unteren Teich gehen wir vom Weg und steigen einen Grashang in Richtung Ducan Fürggli hoch. Dass wir eine Schafherde stören, wird von den drei Wachhunden nicht goutiert. Von allen Seiten greifen sie uns bellend an. Schliesslich kommt auch die Hirtin herbeigeeilt. Wir können allesamt beruhigen und unseren Weg fortsetzen. Bald wird's steinig und immer steiler. Mühsam erreichen wir das Ducan Fürggli. Nun geht's den Grat hoch Richtung Ducan. Wir treffen auf einen Bruch und müssen zurück. Im Schutt gehen wir zur nächsten Lücke und dann wieder auf dem mit losen Schiefern versehenen Grat weiter. Wieder ein Bruch. Wir geben's auf. Müssten wir doch den Schuttkegel queren um auf dem Nordwestgrat hochsteigen. Ist uns zu mühsam. Zurück beim Fürggli steigen wir Richtung Norden ab. Sehr lose das Geröll. Wir überschreiten einen Grat im Westen und rutschen eine Rinne hinunter ins Ducantal. Auf dem Wanderweg gehen wir nun an zahmen Murmeltieren vorbei bis ins Sertigtal.

Hütten

Chamanna d'Es-cha CAS (2593m)
Die Hütte ist zurzeit in Renovation. Die heutige Inneneinrichtung ist relativ eng konzipiert. Betten, Zimmer, sanitäre Einrichtungen; generell wenig Platz. Der Aussenbereich ist angenehm mit Tischen und Bänken versehen. Es hat einen Brunnen zum Füsse waschen. Das Essen schmeckte so so la la.

Kesch Hütte SAC (2627m)
Ein modernes, geräumiges Haus. Das Gegenteil der Chamanna d'Es-cha. Es hat Platz. Zimmer, sanitäre Anlagen, Essbereich, alles ist grosszügig angelegt. Die Terasse ist etwas lieblos konzipiert. Die Mahlzeiten schmeckten ganz ok.

Fazit

Interessanter erster Gipfel mit spannender Blockkletterei. Am Piz Kesch Gletscherwanderung. Der Schlussaufstieg hat zwei Kletterstellen 2.Grades mit Bohrhaken versehen. Den Hoch Ducan haben wir nicht geschafft. Zuviel loses Geröll. Alles in allem interessante Tour, die man allerdings auf die zwei ersten Tage beschränken hätte können. Die Rutschete über loses Geröll vom Ducan-Fürggli runter ins Ducan-Tal war zwar spannend, hätte aber nicht sein müssen.