Hochtour Nadelhorn

Letzter Besuch

Juli 2024
Dauer
Hannig - Mischabelhütte: 4h
Mischabelhütte - Nadelhorn - Mischabelhütte - Hannig: 10h
Anreise
Mit Bahn und Bus bis Saas Fee und weiter mit der Seilbahn zum Hannig.

Wegbeschreibung

1. Tag
Hannig (2393m) - Torrenbach (2281m) - Triftbach (2299m) - Punkt (2417m) - Mischabelhütte (3334m) / T4 / 4h
Vom Hannig queren wir den Hang zum Hüttenaufstieg. Ohne Seilbahnfahrt sind 500 Höhenmeter mehr zu bewältigen. Bald erreichen wir die ersten Eisentritte und Drahtseile. Die nächsten 2.5h wird dem Grat entlang hochgekraxelt. Zahlreiche Eisentritte und Fixdrähte erleichtern die Kraxelei. Kurz vor einem Vorgipfel-Kreuz sichtet man die Hütte und denkt man sei gleich oben, aber die Kraxelei dauert immer noch eine gefühlte Stunde. Alles in allem, der Hüttenzustieg ist unterhaltsam und macht Spass.

2. Tag
Mischabelhütte (3334m) - Gletschereinstieg (3570m) - Windjoch (3847m) 2.5h - Nadelhorn (4327m) 4.5h - Windjoch - Mischabelhütte 7.5h - Hannig / WS / 2a / 10h
Morgens um ca. 4:30 Uhr steigen wir den Grat weiter hoch, auf welchem wir schon gestern bis zur Hütte gestiegen sind. Gemäss Erfahrung von der Erkundungstour am Vortag besteigen wir den Hobalmgletscher erst kurz unterhalb des Schwarzhorngipfels. Dort ist der Gletscher flach. Um es vorwegzunehmen: beim Abstieg verlassen wir den Gletscher erst kurz oberhalb der Hütte. Auf der anderen Seite des Kessels, welcher durch Lenzspitze, Nadelhorn und Ulrichshorn beflankt ist, steigen wir eine mässig steile Flanke hoch zum Windjoch. Hier haben wir Sicht auf den Riedgletscher und machen uns auf den Schlussteil über den Nordostgrat zum Nadelhorn. Der Grat ist bis auf wenige Stellen auf Schnee zu begehen. Erst sind zwei Felsplatten zu überqueren, dann eine Felsnase reichts zu umgehen. Beim letzten Fünftel des Grates, sollte man sich nicht rechts, sondern links in den Fels begeben. Wir nehmen missverständlicherweise die rechte Spur, da links kein Weg erkenntlich ist und kämpfen uns mit Hilfe von Pickel und Steigeisen über Schieferplatten und eisigen Grund hoch, bis wir auf die Route treffen, wo wir dann auch das Gipfelkreuz sichten. Da viele Seilschaften unterwegs sind, dauert es noch einen Moment bis wir oben stehen. Die Sicht ist schlecht. Dauernden Windböen ausgesetzt ging's vom Windjoch aus hoch und geht's nun auch wieder runter. Beim Abstieg bleiben wir in der Rinne, welche relativ leicht zu begehen ist. Der Rückweg ist derselbe bis auf den Gletscherausstieg, welcher bereits erwähnt wurde.

Hütte

Mischabelhütte (3336m)
Die Hütte steht wie ein Adlerhorst auf einem Grat. 120 Personen haben Platz. Gegessen wird in zwei Schichten. 3 WCs, 4 Lavabos müssen reichen. Immerhin, die Hüttencrew ist top motiviert und bestens organisiert. Die Zimmer sind grosszügig ausgelegt, die Betten sind genügend breit. Das Abendessen schmeckt. Das Frühstück ist allerdings etwas spärlich.

Fazit

Eigentlich eine typische WS Tour. Die starken Windböen am Gipfelkamm, wie auch das Versteigen machen das Unterfangen auf solchen Höhen schnell mal zu einer ZS. Die Tour ist spannend und abwechslungsreich. Wer akklimatisiert ist, hat's einfacher.