Hochtour Gross Spannort

Letzter Besuch

Juni 2021 (mit Leiter SAC)

Dauer

Herrenrütiboden - Spannorthütte: 3h
Fluhalp - Spannorthütte - Gross Spannort - Herrenrütiboden: 12.5h

Anreise

Mit Bahn bis Engelberg. Anschliessend mit Shuttle Bus bis Herrenrütiboden (Talstation Fürenalp).

Wegbeschreibung

1. Tag
Herrenrütiboden (1083m) - Stäfeli (1392m) - Spannorthütte (1954m) / T3 / 3h
Erst geht's der Engelberger Aa lang bis Stäfeli. Von hier steigt der Weg steil den Südosthang hoch in Richtung Spannort. Vor uns die dolomitenähnlichen Felszacken des morgigen Ziels. Nach 600 Höhenmetern vom Tal aus erreichen wir das Nachtlager.

2. Tag
Spannorthütte (1954m) - Schlossberglücke (2626m) 1.5h - Spannortjoch (2902m) 3.5h - Grosser Spannort (3198m) 5.5h - Spannortjoch 8.5h - Spannorthütte 11.5h - Herrenrütiboden / WS / III / 12.5h
Um 03:30 Uhr brechen wir auf. Kurz vor der Schlossberglücke montieren wir die Steigeisen. Beim erreichen des Passes, um 5 Uhr früh, rötet sich der Horizont. Über einen steilen Absatz treffen wir auf den Schlossberggletscher. Wir seilen uns an und umgehen den Goss Spannort im Uhrzeigersinn. Eine Steinlawine breitet sich auf dem Gletscher aus. Gleich über dem Spannortjoch ist der Einstieg zur Gipfelpassage. Die unterste Kletterstelle ist gleich die Schlüsselstelle. Eher eine IV als eine III überwinden wir gleich mal das erste Hindernis. Kletternd geht's weiter über das erste Felsband. Es folgt ein zweites und ein drittes. Die Kletterstellen sind nun im Bereich II bis III. Nach dem 3. Band sehen wir das Gipfelkreuz vor uns. Ueber eine Schneekuppe gelangen wir dort hin. Von unten kann man sich kaum vorstellen, dass es da oben so flach sein kann. Den Rückweg nehmen wir über 3 Abseilstellen. Die oberen zwei sind relativ problemlos. Für die unterste benötigen wir 2 Seillängen, respektive seilen wir über einen Stand ab. Das 50m Seil ist gerade gut. Der Stand ist auf einem Felssporn. Da muss man darauf achten, nicht in den Spalt abzuseilen. Dann geht's nochmal ca. 15m runter. Nach einem gewagten Sprung steht man wieder auf dem Gletscher. Uebrigens: Der Schlussaufstieg dauert ca. 2h, die Abseilerei 2.5h. Den Rückweg gehen wir über das Spannortjoch auf der Westseite des Bergs runter via Spannorthütte zurück ins Tal.

Hütte

Spannorthütte (1954m)
Der Steinbau wurde neu renoviert. Sanitäre Anlagen, Bettenlager entsprechen dem neusten Stand. Jeder hat seine eigene Koje. Die Crew ist top motiviert. Abendessen und Frühstück schmecken prima.

Fazit

Technisch und konditionell eine anspruchsvolle Tour im oberen WS Bereich. Schlüsselstelle ist der Einstieg zur ersten Felspassage gleich beim Gletscher (eher K IV als III), ab dort machbar. Sicherungsmöglichkeiten gibt es allerdings wenige. Die letzte Abseilstelle ist nicht ganz ohne, zumal man über einen Spalt zu einem Stand abseilt und dann norchmals weiter.