September 2023
DauerSustenbrüggli - Grassen - Sustenbrüggli: 6 - 10h je nach Variante und Zustand
AnreiseMit Bahn und Postauto bis Sustenbrüggli. Retour mit Alpentaxi, da das Postauto letztmals um 14 Uhr ins Tal fährt. Für Selbstfahrer gibt es zahlreiche Parkplätze beim Sustenbrüggli.
Variante Tagestour bei gutem Zustand (Schnee liegt in den Scharten und bedeckt den Grat bis zum Gipfel)
Sustenbrüggli (1907m) - Sustlihütte (2257m) - Stössenfirn - Punkt (2835m) - Grassen (2946m) 3.25h - Stössenfirn - Sustlihütte - Sustenbrüggli / L / T4 / 6h
Der Aufstieg vom Sustenbrüggli zur Sustlihütte ist kurzweilig und führt über zwei bis drei Leitern. Nun führt der blau weiss markierte Weg über Matten und felsige Flanken zum Firn hoch. Hier und dort gibt's Kraxelstellen, am Schluss vor dem Firn loses Geröll. Das Ganze unproblematisch. Nach der Bildung von Seilschaften geht's weiter über den frisch verschneiten Stössenfirn. Offene Spalten gibt es kaum welche. Wir bewegen uns westwärts zum zugeschneiten Couloir hin. Nun wirds steil und anstrengend. Nach ca. 200 Höhenmetern erreichen wir den Grat. Vor uns der Titlis, wie man ihn nicht kennt: ein schmaler dunkler Felsenturm. Dem Grat entlang gehen wir im Schnee hoch und erreichen nach einer weiteren halben Stunde den Gipfel. Dank dem vielen Schnee gibt's keine auch nur im Ansatz schwierige Stelle. Der Rückweg ist derselbe.
Variante mit Uebernachtung. Es liegt wenig Schnee. Die Scharten sind schneefrei, ebenfalls ist der Gipfelgrat grossenteils schneefrei.
1. Tag:
Sustenbrüggli (1908m) - Sustlihütte SAC (2257m) / T2 / 1h
Sustlihütte - Punkt (2400m) - Einstieg Murmelsplanggstock - ca. Höhe 2570m - Sustlihütte / T5 / 3h
Von der Hütte geht es erstmal in Richtung Stössenfirn. Auf einer ungefähren Höhe von 2400m zweigt man vom Weg ab und geht ostwärts den Hang hoch bis zum Ausläufer des Murmelplanggstockes. Die erste Scharte sollte man einschlagen. Bei leichter Kraxelei erreicht man den Grat. Wer diesen Einstieg verpasst und sich im nächsten versucht, kommt in unpassierbares Terrain.
2. Tag:
Sustlihütte - Stössensattel (2783m) - Grassen (2946m) 3.75h - Punkt (2837m) - Sustlihütte 7h - Sustenbrüggli / L / 9h
Aufbruch ist um 6 Uhr. Von der Sustlihütte führt ein Weg hoch bis zum Gletschersee unterhalb des Stössenfirns. Die Route ist bis hierhin gut markiert. Wir gehen nun den Schutthang hoch, soweit es möglich ist. An geeigneter Stelle montieren wir die Steigeisen und seilen uns an. Die Route führt den Firn hoch in Richtung Stössen-Sattel. Unterhalb des Stössensattels treffen wir auf eine mit Fixseilen befestigte Kletterroute. Mit Hilfe der Seile ist die Schlüsselstelle relativ einfach zu bewältigen. Oben angelangt, geht's dem Grat lang bis zum Gipfel. Ende Sommer liegt nicht mehr so viel Schnee, was heisst, dass es ein paar zusätzliche Kraxelstellen gibt und der Weg nicht überall erkenntlich ist. Auf dem Gipfel geniesst man eine herrliche Rundumsicht. Dominant ist die gewaltige Nordwand des Titlis. Runter gehen wir fast den gleichen Weg. Allerdings steigen wir vor dem Stössensattel durch eine enge Scharte ab, welche Anfang September grossenteils schneefrei ist. Trotzdem montieren wir Steigeisen und seilen uns an. Unten treffen wir wieder auf den Gletschersee. Von hier ist die Route dieselbe.
Sustlihütte (2257m)
Die Hütte ist in Ordnung. Die WC-Anlagen sind ausserhalb des Hauses. Die Mahlzeiten sind schmackhaft, das Personal freundlich
Technisch einfache Hochtour, insofern das westliche Couloir zugeschneit ist. Auch wenn's über den Stössensattel geht, kann die Tour dank Fixseilen als leicht eingestuft werden. Alles in allem: kurze empfehlenswerte Hochtour.