Rund um die Dents du Midi

Letzter Besuch

September 2011

Dauer

1. Tag: Mex - Col du Jorat - Auberge de Salanfe: 3.5h
2. Tag: Salanfe - Col de Susanfe - Pas d'Encel - Cabane d'Antème: 7h
3. Tag: Cabane d'Antème - Mex: 6.5h

Anreise

In Mex sind genügend gratis Parkplätze vorhanden beim Dorfplatz, weitere Plätze am oberen Ende des Dorfes. Das Postauto fährt bloss dreimal täglich von St.Maurice nach Mex.

Wegbeschreibung

1. Tag
Mex (1118m) - Col du Jorat (2212m) - Auberge de Salanfe (1958m) / T2
Von Mex geht's erstmal über eine Schotterstrasse ins Seitental. Auf gleicher Höhe mit dem Bach angelangt, welcher das Tal formt, überqueren wir das Flussbett. Auf der anderen Seite geht's nun steil aufwärts, einem Karrweg lang oder abkürzend bis zur Passhöhe des Col du Jorat. Rechter Hand ragen die Zähne oder besser Reisszähne der Dents du Midi über einem. Vom Pass sieht man ins andere Tal zum Salanfe See hinunter. Schon bald ist die Herberge erreicht.

2. Tag
Auberge de Salanfe (1958m) - Col de Susanfe (2494m) - Pas d'Encel (1808m) - tiefster Punkt(1460m) - Cabane d'Antème (2032m) / T3
Die Königsetappe der Tour. Zunächst wandern wir dem See entlang, steigen dann sanft an in Richtung Col de Susanfe. Bald stehen wir vor einem Felsriegel, den wir aber problemlos überwinden. Nun beginnt die Steinwüste, eine der vielleicht aussergewöhnlichsten Landschaften in den Alpen. Ueber die Sanddünen gleichenden Hügel gelangen wir auf die Passhöhe. Nun könnte man rechts hoch, die Haute Cime besteigen. Es macht nicht den Eindruck, dass der Berg schwierig zu bezwingen wäre, allerdings sind etwa 800 Höhenmeter zu überwinden und diese fehlen dann nach dem Pas d'Encel. Also geht's erst mal runter ins Tal, an der Cabane de Susanfe vorbei zum Pas d'Encel, der Schlüsselstelle der Tour. Nach der Ueberquerung des Flusses an einer engen Stelle geht's in einen Steilhang rein. Der schmale Weg im Felsen ist bestens gesichert. An gewissen Stellen nehmen wir die Hände zu Hilfe. Bald lassen wir den Pas d'Encel hinter uns. Wiederum ist der Fluss zu überqueren bevor die zweite Steigung des Tages beginnt und zwar um 500 Höhenmeter bis zur Cabane. Hinter der Hütte gibt's ein paar Gletscherseen, in denen man sich die Füsse waschen kann.

3. Tag
Cabane d'Antème (2032m) - Chindonne (1604m) - Mex (1118m) / T2
Viele Höhenmeter werden nicht mehr überwunden. Der Weg führt über Bergflanken von einem Taleinschnitt in den nächsten, zuerst über der Baumgrenze, allmählich in die Wälder hinein, meistens auf Saumpfaden, ab und zu auf Schotterstrassen, die zu Alpgehöften führen. Im einen Taleinschnitt hört man das Röhren der Hirsche, riecht sie sogar aber kriegt keinen einzigen in Sicht. Die Jäger scheinen trotzdem Glück gehabt zu haben, unterhalten sich vor einem erlegten Tier. Eine halbe Stunde später die gleiche Szene; Jäger mit toter Hirschkuh. Nach Chindonne einer Alpwirtschaft mit Uebernachtungsmöglichkeit erreicht man auch bald Les Jeurs, die nächste Siedlung. Etwas verwirrend nun zeigt der Rundweg talwärts, wir nehmen aber den Weg in Richtung Chalet à Bagne. Von dort zur Crête de Jeurs. Nun geht's ins Tal runter und irgendwie sind wir wieder auf dem richtigen Weg. Von der Brücke im Talkessel geht's nun doch noch mal aufwärts, durch den Wald bis Mex.

Huetten

Auberge de Salanfe (1958m)
Ein Gasthaus am See auf knapp 2000m Höhe. Wenig Hüttencharakter. Bietet dafür eine ansprechende Infrastruktur. Duschen sind vorhanden und gratis. Das Restaurant ist tagsüber voll besetzt (Sonntag). Gegen Abend bleiben nur noch die wenigen Gäste, welche hier übernachten. Das Abendessen schmeckt gut, Ragout an Sauce Provençale.

Cabane d'Antème (2032m)
Die nicht allzu grosse Hütte wird privat geführt (nicht SAC). Die Infrastruktur ist relativ dürftig; ein Bad/WC für 35 Schlafplätze. Zum Glück waren wir bloss zu siebt. Die Schlafplätze verfügen bloss über Kopfkissen und Wolldecken. Ansonsten OK. Der nahegelegene Bergsee lädt zur Fusswäsche ein.

Fazit

Alles in allem eine lohnende Wanderung. Am ersten Tag hat man die Zacken der Dents du Midi vor sich. Der schönste Teil ist der Anstieg zum Col de Susanfe. Die Mondlandschaft auf der Passhöhe ist einzigartig. Interessant ist die Passage am Pas d'Encel, der Schlüsselstelle der ganzen Wanderung. Für jedermann machbar, sagen wir mal. Am letzten Tag ist Ausdauer angesagt, spektakuläre Höhepunkte gibt's nicht mehr.