Cavardiras

Letzter Besuch

August 2010

Dauer

Talstation Golzeren (Bristen) - Hinterbalm - Cavardiras SAC: 6h 45'
Cavardiras SAC - Brunnigrätli - Truaisch - Disentis: 4h 45'

Anreise

Mit Bahn und Postauto bis zur Talstation Golzeren. Es lässt sich dort auch gut parkieren. Das eigene Auto mitzunehmen ist jedoch sinnlos, zumal man vom Urnerland hinüber ins Bündnerland wechselt. Ab Disentis gibt es gute Verbidungen über Chur zurück ins Mittelland.

Wegbeschreibung

1. Tag:
Golzeren Talstation (832m) - Alp Stössi (1187m) - Blindensee (1374m) - Hinterbalm (1820m) - Bocki (2058m) - Brunnifirn (2602m) - Cavardiras CAS (2649m) / T3
Mal vorweggenommen; da gibt's 1800 Höhenmeter zu bezwingen. Nun, die ersten paar Kilometer geht's das Maderantertal aufwärts immer dem Chärstelenbach entlang. Ca. eine Stunde auf Schotterstrassen und dann beginnt der Saumpfad. Nach der Ueberquerung des Flussbettes über provisorische Holzlatten geht's dann in den ersten steilen Hang rein bis Hinterbalm. Letzteres ist eine Ansammlung von Alphütten, von Wanderern, Sennen und Aussteigern bewohnt, gleicht einem Hippidorf. Nun geht's ins Seitental rein, dem Brunnibach entlang bis zur Bocki, ein Fels, durch welchen sich der tosende Bach zwängt. Nachdem man die kurze Schlucht hinter sich gelassen hat eröffnet sich eine grosse Ebene mit Alpweiden und Bächen, die sich durch das Gras ziehen, der sogenannte Brunniboden. Im Hintergrund zeigt sich der Brunnifirn. Bald geht's wieder steil nach oben. Es müssen nochmals 600 Höhenmeter überwunden werden. Man quert ein paar Schneefelder, ab und zu gibt's ein paar mit Drahtseil gesicherte Stellen (T3). Beim Frin angekommen steige man nicht hoch zum Wegweiser, denn von da gibt's alte Markierungen dem Fels entlang (das wäre eine glatte T5), sondern man nehme die Spur durch den Firn, respektive das Schneefeld unter dem Firn und erreicht nun locker die Hütte.

2. Tag:
Cavardiras CAS (2649m) - Brunnifirn - Brunnigrätli (2740m) - Plaun Tir (2084m) - Casa Lavinaras (1988m) - Trunisch (1808m) - Plaun Grond (1578m) - Clavaniev (1288m) - Disentis (1130m) / T4
Eine Blau-Weiss-Blaue hochalpine Route. Man quert den Firn bis unter das Brunnigrätli. Die Querung ist eigentlich problemlos. Es liegt viel Schnee und Spalten zeigen sich nirgends. Also keine Pickel in der Hand, höchstens im Gesicht. Nun geht's über eine mit Seilen und Leitern gesicherte Wand hoch zum Brunnigrätli. Wir befinden uns nun im T4 Bereich. Oben angekommen hat man eine herrliche Sicht über den Firn zum Oberalpstock. Auf der anderen Seite öffnet sich das Hinterrhein-Tal. Nun geht's zuerst nochmal hoch und dann steil rein ins Couloir, welches mit Seilen gesichert ist. Ab und zu legt man den Rückwärtsgang ein, um die steilen Passagen zu überwinden. Bald erreicht man eine Geröllhalde, welche es noch zu queren gibt und dann verläuft der Weg eher unspektakulär über Alpweiden. Die letzte Stunde entlang einer Schotterstrasse, welche man bei verschiedenen Stellen kürzen kann.

Huetten

Cavardiras Hütte (2649m)
Unterkunft für 65 Personen. Es gibt einen grösseren Schlafraum. Die Betten sind eng, sehr eng. Aussen ist nicht viel los. Das kühle Bier kann man sich an der noch kühleren Luft auf der Bank entlang der Hausmauer genehmigen. Das Nachtessen war sehr bekömmlich, Suppe mit etwas Chillischoten, ein mit Knoblauch gespickter Braten an Kartoffelstock und Dessert. Gut gekocht.

Links

Hüttenseite

Fazit

Tolles Wandererlebnis. Der erste Tag, sehr abwechslungsreich, aber streng, zumal man Material für zwei Tage auf dem Buckel trägt. Der zweite Tag startet mit einem Highlight, nämlich der Ueberquerung des Firns und der Kraxelei über das Brunnigrätli. Dann folgt ein etwas öder Abstieg ins Vorderreintal. An- und Rückreise sind langwierig.